BSV Neuburg
Mannschaftsführer Michael Jungwirth hält die Unterbrechung der Saison für Tischtennisler vernünftig

29.11.2021 | Stand 29.11.2021, 19:07 Uhr
Michael Jungwirth an der Platte: Der Mannschaftsführer der "Ersten" ist mit der Entscheidung des Verbandes einverstanden, die Saison erst einmal zu unterbrechen. Gleichzeitig freut es ihn, dass Training nach wie vor möglich ist. −Foto: S. Hofmann

Die verschärften Corona-Maßnahmen und damit eingehend die Einstellung des Spielbetriebs der unteren Klassen hat die Tischtennis-Abteilung des BSV Neuburg kalt erwischt. Gleichwohl kann die Abteilung die Entscheidung nicht nur nachvollziehen, sondern hält sie für sehr vernünftig.

"Die 15. Infektionsschutzmaßnahmenverordung hat uns tatsächlich etwas unvorbereitet getroffen. Ich ging davon aus, dass der Sportbetrieb auch weiterhin mit 2G möglich wäre. Die vorgesehene 2G-plus-Regelung war dann schon ein Schock", berichtet Michael Jungwirth, der bei der Abteilung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Dabei sind die Tischtennisler sowieso Corona-gebeutelt. Die 3. Herrenmannschaft und die Damenmannschaft mussten wegen der Pandemie abgemeldet werden. Aktuell stehen im Spielbetrieb das 1. Herrenteam (Bezirksklasse A Gruppe 1) mit Michael Jungwirth als Mannschaftsführer, das 2. Herrenteam (Bezirksklasse C Gruppe 1) mit Wilfried Donnabauer als Mannschaftsführer sowie zwei Jugendteams (Jungen Bezirksliga Oberbayern Nord und Jungen Bezirksklasse A Gruppe 1).

Mit der 2G-plus-Regel ist nach Jungwirths Auffassung ein Trainingsbetrieb "gerade noch" durchführbar, ein Wettkampfbetrieb aber nicht mehr.

So sieht es auch der Bayerische Tischtennisverband (BTTV), der die Saison bis 31. Dezember unterbrochen hat. Die Entscheidung fiel im BTTV-Präsidium einstimmig. Betroffen sind sowohl der Mannschafts- als auch der Einzelspielbetrieb: Bis zum Jahresende finden keine Mannschafts- und Pokalspiele auf BTTV-Ebene statt, und sämtliche Turniere auf Bezirks- und Landesebene, unter anderem die Bayerischen Meisterschaften der Jugend am 11./12. Dezember in Dillingen, werden abgesetzt. BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer verwies auf die hohen Inzidenzzahlen, die in einigen bayerischen Regionen über 1000 liegt, so dass dort überhaupt kein Sportbetrieb mehr möglich ist. "Schon jetzt sind durch die Einschränkungen zahlreiche Punktspiele ausgefallen beziehungsweise verlegt worden", weist der Präsident in einer Pressemitteilung hin. "Und weil sich die Stimmen mehren, unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen auf einen Spielbetrieb zu verzichten, sieht das Präsidium derzeit keine Möglichkeit mehr für die Gewährleistung eines ordentlichen, fairen und flächendeckenden Wettspielbetriebs." Wann und wie es weitergehe, werde Ende des Jahres entschieden.

Allerdings sind Mannschaften, die in den dem Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) zugeordneten Bundesspielklassen (ab Oberliga bis 1. Bundesliga) antreten, von der Unterbrechung nicht betroffen, weil die Zuständigkeit beim DTTB liegt. Dort gilt bislang lediglich, dass Vereine aus bayerischen Hotspot-Gebieten ihre Heimspiele absetzen müssen.

Die Vorgehensweise des BTTV hält Jungwirth für richtig. "Wenn ich mir vorstelle, was ein Fortsetzen des Spielbetriebs an Organisation nach sich gezogen hätte, kann ich so doch ruhiger schlafen." Der Mannschaftsführer empfindet die erzwungene Auszeit auch gar nicht als so schlimm. In der kommenden Saison werde nämlich die gesamte Ligenstruktur geändert und von Sechser- auf Vierermannschaften umgestellt. Angesichts dieser Umwälzungen sei diese Pause verschmerzbar.

"Zum Glück dürfen wir derzeit noch Training anbieten, man ist also nicht komplett raus, so wie voriges Jahr", fährt Jungwirth fort. Ob jetzt viele Erwachsene ins Training kommen, werde sich noch zeigen. "Einigen ist der Aufwand dafür zu groß oder sie haben schlichtweg auch keine Schnelltests zu Hause", vermutet er.

Erfreulicherweise ändere sich im Jugendbereich vorerst nichts. Schüler sind derzeit 2G plus gleichgestellt, solange sie in der Schule regelmäßig getestet werden. "Die Jugendlichen nutzen das Tischtennisangebot auch gerne und es sind immer einige im Training" freut sich Michael Jungwirth. Doch auch hier ist die Zukunft ungewiss. Im kommenden Jahr müssen auch Schüler, die älter sind als zwölf Jahre und drei Monate, geimpft und genesen sein, um eine Halle betreten zu können. "Hoffen wir, dass uns unsere Jugend treu bleibt und sich nicht andere Freizeitangebote sucht", so Jungwirth abschließend.

DK