Neuburg
Lothar Klingenberg tritt für die Liberalen an

63-jähriger Lehrer kandidiert für das Amt des Oberbürgermeisters – Kein Landratskandidat

12.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:13 Uhr

Neuburg (DK) Kreisvorsitzende Bettina Häring hatte bis zum Schluss gekämpft. Dann war es geschafft. Die Neuburger FDP konnte am Freitagabend bei ihrer Nominierungsversammlung im Café Huber eine komplette Liste mit Stadtratskandidaten präsentieren.

Spitzenmann und OB-Kandidat ist der 63-jährige Kreisrat und Hauptschullehrer Lothar Klingenberg (Bild). Er wurde bei einer Enthaltung mit 18 Stimmen gewählt. Die 30-köpfige Stadtratsliste ging ebenso wie die mit 40 Bewerbern bestückte Kreistagsliste einstimmig durch. Auf einen eigenen Landratskandidaten verzichten die Liberalen. Sie kommen, wie Klingenberg in seiner Vorstellungsrede versicherte, mit Amtsinhaber Roland Weigert (FW) „ganz gut zurecht“. Ursprünglich sollte auch diese Position besetzt werden, doch fand sich kein williger und geeigneter Bewerber.

Klingenberg, Vater von drei Kindern, ist seit 1975 in Neuburg als Lehrer tätig. Seit 1996 gehört er dem Kreistag an und hat nach eigenen Worten „Spaß an der Kommunalpolitik“. Er sehe sich als Zugpferd, erklärte der 63-Jährige, der Kandidaten, Bürger und deren Ideen mitnehmen wolle. Klingenberg, der stadt- und kreisbezogene Themen in seiner programmatischen Rede mischte, sprach sich für Bargeld statt Essenspaketen für Asylbewerber und die Auflösung der Gemeinschaftsunterkunft in Neuburg aus. Auf den großen Straßen in der Innenstadt solle Flüsterasphalt aufgetragen werden, um die Lärmbelastung der Bürger zu reduzieren. Eine zweite Donaubrücke hat für die Liberalen keine Priorität mehr. Klingenberg favorisierte eine Fußgängerbrücke von Neuburg-Nord über die Donau zum Gymnasium. „Dafür werde ich mich stark machen.“ Eine Fußgängerzone in der unteren Stadt lehne er nicht grundsätzlich ab, man müsse aber die Hauptbetroffenen, die um ihre Existenz bangen, dazu hören. Der Versuch, an einem Wochenende eine Straße zu sperren, um die Akzeptanz zu sehen, solle aber gemacht werden. Für Firmenansiedlungen müsse ein positives Klima geschaffen und die Abhängigkeit von Audi solle nicht weiter gefördert werden. Auf die gerichtliche Auseinandersetzung des Kreises mit der Schrobenhausener Firma Gigler wegen der Blauen Altpapiertonne abzielend, forderte der Kandidat: „Der Landkreis sollte das bei dem privaten Unternehmer belassen. Kommunen dürfen der Privatwirtschaft keine Konkurrenz machen.“ Auf die Blaue Tonne folgte die Gelbe für Leichtverpackungen. Die Forderung nach der Gelben Tonne sei von den Liberalen schon vor Jahren erhoben worden. Den Antrag dazu habe der Landrat damals aber in der Schublade verschwinden lassen. Das lasse auf ein mangelndes Demokratieverständnis schließen, sagte Klingenberg.