Eichstätt (luk) Die Arbeit kann beginnen: In der ersten Vollversammlung wurden die Mitglieder des neu installierten Eichstätter Behindertenbeirats gewählt.
Sie werden in den kommenden vier Jahren das Sprachrohr für Menschen mit Behinderung in der Domstadt sein. Das ehrenamtliche Gremium wird Anliegen an den Stadtrat und die Öffentlichkeit herantragen, um den Alltag von Betroffenen in Eichstätt zu erleichtern. Laut Satzung ist auch eine Beratungsfunktion bei betreffenden Fragen vorgesehen, ein jährliches Budget soll vom Stadtrat bestimmt werden.
"Wir haben also die Weichen gestellt, jetzt kann es losgehen", sagte Oberbürgermeister Andreas Steppberger (FW) zu Beginn der Versammlung. Mit der einstimmig verabschiedeten Satzung vor gut einem Monat habe der Stadtrat die Bedeutung des Organs unterstrichen (wir berichteten). "Der Beirat soll die Lobby sein, denn solch eine Verantwortung wollen und müssen wir ernstnehmen", so Steppberger weiter. Der geschäftsleitende Beamte Hans Bittl lobte vor allem den Arbeitskreis, der nicht nur die Satzung, sondern auch die Vollversammlung vorbereitet hatte. In dieser wurde vor der Wahl ein Kurzfilm des Behindertenbeirats München anlässlich des 40-jährigen Bestehens gezeigt, um erste Impulse für die Arbeit zu geben. "In der Zwischenzeit hat sich in der Gesellschaft bestimmt einiges verändert. Das kann das Eichstätter Organ dann mitnehmen und darauf aufbauen", meinte Bittl.
Bei der anschließenden Wahl wurden alle neun vorgeschlagenen Personen in einer Blockabstimmung einstimmig von den 17 Stimmberechtigten gewählt. Nach der offiziellen Vollversammlung bestimmten die Mitglieder den Vorstand aus ihren eigenen Reihen: Vorsitzender ist Wolfgang Bittlmayer, seine Stellvertreter sind Hermann Föttinger und Annelore Bauer. Zur Schriftführerin wurde Angelika Scherupp ernannt; die Aufgabe des Kassiers übernimmt ebenfalls Föttinger. Elisabeth Hopfinger, Martin Bauer, Anna-Eleonore Bauer-Hölting, Willibald Heiß und Thomas Mühlfellner sind weitere Mitglieder des Beirats. Alle sind entweder selbst Betroffene oder Vertreter von Menschen mit Behinderung.
An sie appellierte zum Abschluss der Stadtrat und Behindertenbeauftragte der Stadt, Richard Nikol (FW), nicht nur die negativen Beispiele in der Stadt zu benennen, sondern "das Positive als Motivation für das nächste Angehen" zu sehen. Er schlug dem Beirat auch vor, Ideen für ein behindertengerechteres Eichstätter Volksfest zu entwickeln. Hans Bittl empfahl, einen regelmäßigen Stammtisch zum Austausch einzuführen.
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