Sandersdorf
Lenas große Reise

Das siebenjährige Mädchen aus Lenting macht bei der Delfintherapie große Fortschritte

09.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:14 Uhr

Lena im Glück: Die Delfintherapie in der Karibik bereitete dem kleinen Mädchen nicht nur ungeheuren Spaß. Die Siebenjährige aus Lenting machte auch große Fortschritte in ihrer Entwicklung. - Foto: privat

Sandersdorf/Lenting (flh) Das Schicksal der siebenjährigen Lena Auberer aus Lenting berührt viele Menschen in der Region. Das Mädchen leidet seit kurz nach der Geburt am sogenannten West-Syndrom mit Epilepsieanfällen. Vor Kurzem machte Lena bei einer Delfintherapie große Fortschritte.

Die Vorweihnachtszeit im Jahr 2012 stand ganz im Zeichen der überwältigenden Spendenbereitschaft für die kleine Lena Auberer aus Lenting. Viele Vereine der Großgemeinde Altmannstein folgten dem Aufruf von Lenas Tante Martina Perzlmaier aus Neuenhinzenhausen, die zuerst beim FC Sandersdorf auf eine Spendenaktion aufmerksam machte.

Der größte Sportverein der Gemeinde sammelte schon einige Jahre bei der Weihnachtsfeier Spenden für einen wohltätigen Zweck. Ende 2012 rief der FCS mit Lenas Eltern und ihrer Tante dann die Aktion „Delfintherapie für Lena“ ins Leben. Schon beim Derby gegen den Nachbarverein TSV Altmannstein, der selbst auch Spenden für die Familie Auberer sammelte, kamen über 200 Euro zusammen. Bei der Weihnachtsfeier des FC Sandersdorf dann noch mal ein Rekordergebnis von 1600 Euro. Überwältigt waren bei der Spendenübergabe alle Beteiligten.

Weil im Laufe des vergangenen Jahres aus der ganzen Region so überaus großzügig Spenden eingegangen waren, entschied sich Familie Auberer für eine zweiwöchige Delfintherapie auf Curacao. Selbst den zwölfstündigen Flug hat das aufgeweckte Mädchen gut überstanden. In der Karibik angekommen, begannen für die Familie zwei wunderbare, unglaublich lehrreiche und erfolgreiche Wochen. Das heiße und feuchte Klima tat Lena, deren Schritte sonst oft in Stürzen enden, so gut, dass sie kaum mehr zu Fall kam.

Schon vorher war klar, dass die Siebenjährige vor Wasser keine Angst hat. Deshalb ging es sehr schnell zu den Delfinen. Lenas Eltern waren sehr gespannt, wie ihre Tochter auf die großen Meeressäuger reagieren würde. Den Neoprenanzug präsentierte Lena ihnen voller Stolz. Sie konnte es kaum erwarten, ins Wasser zu kommen. Ohne Hemmungen spielte und tanzte Lena mit der Delfinmama Bonnie. Lena lachte ständig und hatte großen Spaß.

Lenas Eltern brauchten eine ganze Weile, um zu begreifen, was da gerade alles passiert. Noch dazu hatten sie es alles hilfsbereiten Menschen zu verdanken. Kleine Wunder waren bei Lena auch gleich zu beobachten. Lena kann nun kurz Blickkontakt halten und ist in ihrem Wesen viel ruhiger geworden. Sie trinkt nun sogar aus einer Flasche und schafft es, das Essen mit der Gabel selbst aufzuspießen. Für gesunde Kinder ist das nichts Besonderes, doch für Lena ein großer Schritt nach vorne.

Ganz viel hat sich auch im sprachlichen Bereich verbessert. „Sie plappert nun alles nach, was wir sagen“, erzählt Lenas Vater Florian Auberer. „Wir müssen jetzt immer aufpassen, was wir vor ihr sagen.“ Immer häufiger schafft es Lena, drei bis fünf Wörter aneinanderzureihen und sich Wörter zu merken. Den Therapeuten zu Hause ist der Fortschritt sofort aufgefallen.

Für die Familie war es eine ganz besondere, unbeschreiblich tolle und emotionale Zeit. „Die werden wir niemals vergessen“, sagt Florian Auberer. Er und Lenas Mutter danken allen Vereinen und Privatpersonen, die geholfen haben, Lenas Traum zu verwirklichen, sei es durch Spenden oder andere Hilfeleistung. Vielleicht, so hofft die Familie, ist es irgendwann noch einmal möglich, diesen Traum zu wiederholen, wenn wieder hilfsbereite Menschen Lena dabei unterstützen wollen.

Auf der Internetseite www.delphintherapie-für-lena.de sind Fotos von Lenas Therapie zu sehen. Hier erfahren Interessierte auch, wie sie Lena und ihrer Familie durch Spenden weiterhelfen können.