Schrobenhausen
Leipa investiert in Schwedt

Papierhersteller will Werk von UPM übernehmen

17.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:32 Uhr

Schrobenhausen/Schwedt (DK) Die in Schrobenhausen gegründete Leipa Georg Leinfelder GmbH, die heute ihren Sitz in Schwedt hat, will sich vergrößern. Schon im Frühjahr war signalisiert worden, dass die sogenannte Linerproduktion des Papierherstellers ausgeweitet werden soll.

Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab: Gestern haben die Leipa und die UPM GmbH eine Absichtserklärung über den geplanten Erwerb der UPM Papierfabrik Schwedt unterzeichnet.

Die beiden Papierfabriken in Schwedt bestehen, wie ein Unternehmenssprecher berichtete, seit Jahrzehnten, in einigen Bereichen konkurrierend, nebeneinander. Leipa möchte das UPM-Werk nach Möglichkeit noch im 1. Quartal nächsten Jahres erwerben und die vorhandene Zeitungspapiermaschine aufrüsten; künftig sollen hier pro Jahr rund 450 000 Tonnen hochwertige, weiß gedeckte Wellpappenrohpapiere hergestellt werden.

Zusammen mit der bereits vorhandenen Produktionslinie für weiß gestrichenen Testliner – so heißt der Fachausdruck für den Wellpapperohstoff – verfügt Leipa nach der Rekonstruktion des UPM-Werks über eine Gesamtkapazität von jährlich 700 000 Tonnen weißem Testliner. Leipa baut damit die führende Position als Benchmarkproduzent in diesem Wachstumssegment weiter aus.

Die Leipa-Gruppe kündigte an, alle derzeit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UPM Papierfabrik Schwedt zu übernehmen. Das Gesamtprojektvolumen beträgt rund 200 Millionen Euro.

Bevor es zur verbindlichen Transaktion kommt, seien aber verschiedene offene Punkte noch zu klären, teilte der UPM-Konzern in Helsinki mit, der das Schwedter Werk aus seinem Konzern herauslösen wird. UPM beschäftigt weltweit rund 20 000 Mitarbeiter, die Umsatzerlöse liegen bei etwa zehn Milliarden Euro pro Jahr. Die Leipa-Gruppe ist ein mittelständischer Familienbetrieb, der 1450 Mitarbeiter beschäftigt und zuletzt etwa 650 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete.