Im Interview
Lehrerverband: Testpflicht an Schulen ist für Kinder "angstmachend"

08.04.2021 | Stand 16.04.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: dpa

Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, äußert sich zur geplanten Testpflicht an Schulen.

Die geplante Testpflicht an Schulen sei im Falle eines positiven Corona-Testergebnisses für Schülerinnen und Schüler "beschämend" und "angstmachend", sagt Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes BLLV, im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse.

"Die Brandbriefforderung des BLLV ist nicht erfüllt", erklärt Fleischmann. Alle, ob Lehrer-, Eltern- oder Schülervertreter, seien ihres Wissens nach unzufrieden mit den Modalitäten, die jetzt für die Tests an den Schulen vorgesehen sind. Denn: Demnach sollen die Corona-Tests in der Schule stattfinden.

"Testen und Impfen"

"Wir sind für Testen, Testen, Testen, und wir sind für Impfen, Impfen, Impfen", betont Fleischmann. Wer ein flexibilisiertes Impfkonzept auflege, müsse aber auch die Lehrer ordentlich berücksichtigen - und die Tests sollten nach ihrem Willen "bitte nicht in der Schule" stattfinden.

Die meisten Eltern, sagt sie, würden nicht wollen, dass ihre Kinder in der Gruppe getestet werden. "Und was ist dann das Ergebnis davon? Dann bleibt das Kind zuhause - und hat doch ein Recht auf Bildung", sagt Fleischmann. Sie erklärt: "Wir wollen, dass die Eltern verantwortlich sind für die Testungen."

Karin Seibold