Münchsmünster
Leben retten Tag und Nacht

Kreisausbildungslager in Münchsmünster: 120 Teilnehmer üben und lernen viel Neues

26.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:02 Uhr
  −Foto: Fotos: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Ganz im Zeichen der Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit (ZMZ) stand das Kreisausbildungslager der Reservisten am Wochenende in Münchsmünster. Auf dem Programm für die rund 120 Teilnehmer stand unter anderem das Löschen von Bränden und Personen, ein Einblick in die Höhenrettung und Erste-Hilfe bei Tag und Nacht. Mit von der Partie waren auch eine Reihe von Vertretern ziviler Rettungskräfte.

"Bevor es an den Stationen losging, gab es heute Mittag aber erst einmal eine Einweisung durch das Kreisverbindungskommando", erklärte Stabsfeldwebel für Reservistenangelegenheiten beim Regionalstab Süd in Ingolstadt, Sven Köber, den geladenen Gästen, die sich am Samstagnachmittag einen Einblick über das diesjährige Ausbildungslager machen konnten.

"Interessant wie immer", befanden die, als Köber sie über das gesamte Kasernengelände führte, auf dem alle Stationen des Tages eingerichtet worden waren. "In der Nacht geht es dann raus auf den Wasserübungsplatz", erklärte er.

Zunächst aber standen für die Reservisten eine ganze Reihe von Übungen auf dem Programm, die auch im zivilen Leben durchaus nützlich sein können: Was tun etwa, wenn ein Mensch bei einem Unfall im Straßenverkehr oder bei der Arbeit in Brand gerät? "Früher hat es geheißen: Decke drüber und Flammen ersticken. Davon ist man aber inzwischen abgekommen", sagt einer der Aktiven der Feuerwehren aus der Umgebung, die zur Reservistenausbildung in die Kaserne gekommen waren. Er erklärte, welche Feuerlöscher geeignet sind und welche nicht: "Auf keinen Fall ein Stickstofflöscher benutzen. Sonst gibt es Erfrierungen. Und die sind auch nicht besser als Verbrennungen!"

Ebenfalls um die Rettung von Leben ging es an der Station der Johannitern, die die Reservisten in Erster Hilfe schulten. Vom Anlegen eines Druckverbandes bis zum korrekten Einsatz eines Defibrilators - "und das geht ganz anders, als man gemeinhin glaubt" - wurde hier vieles von dem erklärt, was auch zu einem normalen Erste-Hilfe-Kurs gehört. Größter Unterschied: Geübt wurde zum Großteil mit Verbandsmaterial der Bundeswehr.

Zumindest optisch deutlich spektakulärer gestaltete sich die Station der Höhenretter, an der sich die Reservisten im Abseilen und Gerettetwerden üben konnten und ganz nebenbei auch noch Vieles über die Einrichtung "Höhenretter" erfuhren. "Viele der Leute, die wir hier heute in Rot mit weißen Helmen sehen, sind übrigens außerdem auch Reservisten", wusste Köber zu berichten.

Einige wenige, rein militärische Stationen gab es freilich auch beim diesjährigen Kreisausbildungslager. So wurden tagsüber neue Fahrzeuge und Waffen der Bundeswehr vorgestellt. Nach Einbruch der Dunkelheit konnte mit Nachtsichtgeräten und Übungshandgranaten geübt werden. "Aber das ist definitiv nicht der Schwerpunkt des Wochenendes", erklärt Köber und fügte hinzu, dass es in der Nacht eine Station geben werde, an der es gelte, mehrere Verletzte zu versorgen. "Und das wird im Dunklen definitiv eine Herausforderung."

Susanne Lamprecht