Dietfurt
Laufen für krebskranke Kinder

178 Sportler gehen beim Benefizveranstaltung der Kaminkehrerinnung in Mühlbach an den Start

12.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:31 Uhr
Schnell noch die Uhren gestellt: 178 Läuferinnen und Läufer starteten zum Kaminkehrerlauf rund um den Wolfsberg. −Foto: Patzelt

Mühlbach (pa) Punktlandung: Trotz regnerischem Wetters haben sich am Donnerstagabend beim Mühlbacher Kaminkehrerlauf genau soviel Läufer und Läuferinnen beteiligt, wie im vergangenen Jahr. 178 Sportler und Sportlerinnen schickte die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) auf die Distanzen von fünf und zehn Kilometern.

Den 15. Lauf rund um den Wolfsberg verfolgte auch der Vorsitzende des Hilfsvereins "Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern", Hans Schreiber. Sein Stellvertreter, Innungsobermeister und Schulleiter Peter Wilhelm, konnte heuer am Lauf selbst nicht teilnehmen. "Im nächsten Jahr bin ich mit Sicherheit wieder mit dabei", blickte er jedoch bereits voraus.

Unter den 178 Teilnehmern befanden sich 62 Kaminkehrer und Kaminkehrerinnen. Auf die fünf Kilometer lange Strecke begaben sich vier Kinder, 38 Jugendliche, 83 Herren und 32 Damen. Wer die Langdistanz von zehn Kilometern wählte, musste den Wolfsberg zweimal umrunden. Das waren immerhin 18 Männer und drei Frauen.

"Laufen kann man überall - aber das Drumherum muss auch stimmen", meinte Johannes Schmid. Und dass in Mühlbach alles stimmt, bringt der leidenschaftliche Läufer durch seine jährliche Teilnahme zum Ausdruck. Natürlich freut sich Schmid auch darüber, den Hilfsverein für krebskranke Kinder unterstützen zu können. Das erste mal mit von der Partie war Lena Bierschneider. Ihre Schwester Maria besucht die Mühlbacher Kaminkehrerschule und schwitzt gerade über ihren Meisteraufgaben.

"Sie hat mich dazu angeregt, hier mitzumachen. Mir macht da Laufen allgemein Spaß und der gute Zweck ist noch ein Zuckerl dazu", freute sich die Freihauserin bereits auf den Start.
Völlig anders gelagert waren die Vorzeichen für die Teilnahme bei der 16-jährigen Elina Grötsch aus Mellrichstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Auch für sie stellte der Lauf eine Premiere dar. Grötsch lernt zurzeit im ersten Jahr in Mühlbach das Kaminkehrerhandwerk. "Unsere Lehrer sehen es natürlich gerne, wenn wir mitmachen und üben schon einen gewissen Druck aus. Aber die fünf Kilometer dürften ja kein Problem sein", zeigte sich die junge Dame zuversichtlich.

Mit dem 22-jährigen Niclas Atzmüller begab sich auch ein ehemaliger Mühlbacher Kaminkehrerschüler an den Start rund um den Wolfsberg. Er hatte das Aus- und Fortbildungszentrum drei Jahre lang besucht. "Gemeinsam mit unserem Chef Tobias nimmt der ganze Betrieb am Lauf teil - und da bin ich natürlich auch dabei. Ich laufe fünf Kilometer , aber mein Chef darf schon zehn Kilometer rennen", äußerte sich der Hilpoltsteiner. Den guten Zweck bezeichnete Atzmüller als "besonderen Anreiz".

Pünktlich um 18.30 Uhr schickte die Dietfurter Bürgermeisterin die ambitionierte Läufertruppe auf den Weg. Es dauerte genau 17 Minuten und acht Sekunden als mit Michael Lang aus Postbauer-Heng der erste Läufer der Fünf-Kilometer-Strecke die Ziellinie überquerte.

Die Bürgermeisterin brachte bei der Siegerehrung ihren großen Respekt vor den Läuferinnen und Läufern für ihren Beitrag zur Unterstützung des Vereins für krebskranke Kinder zum Ausdruck. Anstelle von glänzenden Pokalen für die Gruppenbesten hatten sich die Organisatoren heuer etwas ganz Besonderes ausgesucht - die Sieger durften sich über putzige Plüsch-Dachse freuen, natürlich mit dem Symbol des Kaminkehrers als Glücksbringer um den Hals.

"Gesundwerden darf keine Glückssache sein." Unter diesem Motto wurde im Mai 2005 der Verein "Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern" ins Leben gerufen. Das Schornsteinfegerhandwerk konnte seitdem durch seine zahlreichen Aktionen über eine Million Euro zur Hilfeleistung für krebskranke Kinder übergeben.

Mit diesem Geld und der Unterstützung durch die Deutsche Kinderkrebshilfe als Dachorganisation sowie zahlreichen Elterninitiativen vor Ort wurden bereits viele Projekte unterstützt und umgesetzt . "Jeder Cent der gesammelten Spenden fließt in die Hilfe für krebskranke Kinder - und darauf sind wir stolz", bedankte sich der Vereinsvorsitzende Hans Schreiber auch bei den Mühlbacher Organisatoren, sowie den Läufern und Läuferinnen für ihr riesiges Engagement.