Schamhaupten
„Lange noch nicht alles gesehen“

Zum 30. Mal machen Brigitte und Peter Jung aus Ludwigshafen Urlaub in der Marktgemeinde

12.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr
Altbekannter Besuch: Rosi und Franz Gerstner (hinten, v. l.) sowie dessen Mutter Hildegard Gerstner und Vize-Bürgermeisterin Hannelore Eichenseher freuen sich heuer schon zum 30. Mal über die Gäste aus Ludwigshafen – Peter und Brigitte Jung sowie deren Tochter Martina Joerg, ihr Mann Dennis und Tochter Melina. −Foto: Ammer

Altmannstein (DK) Mallorca? Toskana? Irland? 30 Mal haben Brigitte und Peter Jung aus Ludwigshafen an ein und demselben Ort ihren Urlaub verbracht. An dem Flecken auf der Welt, an dem sie sich ganz besonders gut erholen können. In der Marktgemeinde Altmannstein.

Knapp vier Stunden ist man von Ludwigshafen mit seinen rund 165 000 Bewohnern in die 7000-Seelen-Gemeinde Altmannstein unterwegs. Seit 1985 fährt das Ehepaar Jung diese Strecke. Damals noch mit seinen Kindern, manchmal war auch die Oma mit dabei. Ein Foto in einer der Collagen, die Rosi und Franz Gerstner an der Wand im Speisesaal hängen haben, zeigt ihre damals noch kleine Tochter Martina Jung zusammen mit einem Pferd.

Heute heißt Martina mit Nachnamen Joerg und ist zusammen mit ihrem Mann Dennis und ihrer kleinen Tochter Melina selbst wieder auf dem Urlaubsbauernhof der Gerstners in Schamhaupten zu Gast. Zum dritten Mal inzwischen schon mit eigener Familie, zusammen mit ihren Eltern. Melina ist damit in der vierten Generation Urlauberin in der Marktgemeinde Altmannstein. „Es war klar, dass wir mit ihr wieder hierher kommen“, sagt Martina Joerg. Allein schon der Spielplatz und die Tiere bei den Gerstners seien ein Traum für ein Kind. Doch auch sonst könne man in Altmannstein und der Region viel machen. Heuer waren die Ludwigshafener zum Beispiel im neuen Dino-Park in Denkendorf. „Es ist auch praktisch, wenn Oma und Opa dabei sind“, fügt Martina Joerg mit Blick auf ihre Eltern hinzu. Dass sie nächstes Jahr wieder kommen wollen, steht außer Frage.

„Teilweise waren wir viermal im Jahr hier“, erinnert sich Peter Jung an viele Aufenthalte im Schambachtal, meistens in Schamhaupten. „Aber wir haben lange noch nicht alles gesehen.“ Da seien die vielen Burgen rundum, aber auch Dietfurt, Kelheim, Regensburg, Weltenburg – den Gästen wird auch bei ihrem 30. Besuch nicht langweilig. Besonders die Ausflüge mit dem Schiff haben es den Ludwigshafenern angetan. „Wir haben uns immer hierher geflüchtet, es ist ideal zum Abschalten.“ Und seine Frau fügt hinzu: „Man hat hier die perfekte Ruhe.“

1985, als Familie Jung zum ersten Mal ins Schambachtal kam, habe es dort noch ganz anders ausgesehen. „Wir haben den Wandel mitbekommen, wie es rundum bebaut worden und auch zugewachsen ist“, erinnert sich Peter Jung an den Blick von den Hügeln in Schamhaupten. „Damals ist naturmäßig viel gemacht worden“, weiß Franz Gerstner, der auch Vorsitzender des Altmannsteiner Fremdenverkehrsvereins ist. Damals habe es noch nicht so viele andere Attraktionen gegeben. Verschiedene Feuerwehrfeste hätten sie in der Zeit mitgefeiert, auf der Burg Altmannstein sei immer wieder etwas los gewesen, ebenso wie auf Schloss Hexenagger und Schloss Sandersdorf. Gut erinnern sich die Jungs an einen Trödelmarkt, der dort stattgefunden habe. Die Familie aus Ludwigshafen nimmt auch am kulturellen Leben in der Marktgemeinde gerne teil.

Doch das Besondere der Region ist ihre Natur. Peter Jung ist ein passionierter Fotograf, der nach jedem Urlaub ein Album als Erinnerung zusammenstellt. Zu Fuß, aber auch mit den mitgebrachten Klappfahrrädern erkundeten die Urlauber aus der Pfalz das Schambachtal und die Gegend darum herum.

„Das ist schon etwas Besonderes, dass Sie Altmannstein so lange die Treue gehalten haben“, freut sich auch Vize-Bürgermeisterin Hannelore Eichenseher, die zur Ehrung eine Urkunde der Gemeinde und ein kleines Geschenk für das Ehepaar Jung mitgebracht hat. Für Enkelin Melina gibt es einen Plüsch-Dino in der Tasse.

Teilweise hätten sie vier Wochen am Stück in Altmannstein verbracht, erzählt Peter Jung. Damals, als die Kinder noch klein waren, habe der Urlaub aber noch Sommerfrische geheißen. „Heute ist es eher Mode, drei Tage zu bleiben“, weiß Franz Gerstner aus Erfahrung. Doch die Jungs kommen auch heute immer noch gleich für mehrere Wochen. „Teilweise haben die Gäste früher im Stall geholfen“, schwelgt Franz Gerstner mit seinen Gästen in alten Erinnerungen. „Ich weiß noch, wie ich den Stall gemistet hab“, erzählt Brigitte Jung. Und ihre Tochter Martina habe oft in Altmannstein ihren Geburtstag gefeiert.

„In jedem Urlaub sehen wir etwas, das wir noch nicht kennen“, freut sich Peter Jung und seine Familie nickt zustimmend. In diesem Jahr war es der Dino-Park – und darauf, was es im kommenden Jahr sein wird, sind schon alle gespannt. Und das, obwohl die Ludwigshafener Altmannstein schon zu jeder Jahreszeit besucht haben. Für die, die mit offenen Augen durch die Region gehen, lässt das Besondere nicht lange auf sich warten.