Berlin
Kurz gegen einheitliche Regeln für Wintersport im Alpenraum

25.11.2020 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich. −Foto: Herbert Neubauer/APA/dpa/Archivbild

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz lehnt eine länderübergreifend spätere Öffnung der Wintersportgebiete in der Corona-Krise ab. Öffnungsschritte in allen Bereichen, darunter der Sport, würden von den Staaten unterschiedlich gehandhabt, sagte Kurz am Mittwoch auf eine Frage bei einer Pressekonferenz in Wien. „Das hängt immer mit den Infektionszahlen zusammen und zwar den Infektionszahlen bei uns in Österreich.“ Österreich setzt darauf, mit Lockdown und Massentests die Corona-Zahlen im Dezember zu senken.

„Ich kann Ihnen nur sagen, wenn jemand alleine laufen geht im Moment, dann ist das ähnlich gefährlich, wie wenn jemand alleine eine Skitour geht“, so Kurz. „Wenn jemand einen Lift verwendet, dann ist das ähnlich, wie wenn er ein öffentliches Verkehrsmittel verwendet. Anhand dieser Gesichtspunkte muss man Entscheidungen treffen.“

Dass es internationale Abstimmungen dazu gebe, sei „übertrieben“, sagte Kurz. Einige Länder hätten lediglich einen Wunsch geäußert. „Ich hab sowohl mit dem Kommissionspräsidenten als auch dem Ratspräsidenten darüber gesprochen und ich hatte da den Eindruck, dass die Europäische Union jetzt nicht die Aufgabe sieht, hier Details für gewisse Länder vorzugeben.“

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will Skigebiete angesichts der Corona-Pandemie mindestens bis zum 10. Januar geschlossen halten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unterstützte den Vorstoß. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron sprach sich für ein Öffnen im Januar „unter guten Bedingungen“ und eine Abstimmung mit den Nachbarländern aus. Österreichs Finanzminister Gernot Blümel forderte dagegen Entschädigungen in Milliardenhöhe von der EU, falls Skilifte über die Weihnachtsferien stillstehen sollen.

dpa