Nürnberg
Kulturerbe Justizpalast

19.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:21 Uhr

Nürnberg - Bayerns Staatsregierung will erneut einen Versuch unternehmen, den Nürnberger Schwurgerichtssaal als Schauplatz der Kriegsverbrecherprozesse als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.

Das Projekt habe "übergroße Bedeutung", sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag in Nürnberg. Es werde eine Bewerbung zum 1. Februar 2024 angestrebt. "Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen", betonte der CSU-Chef, auch mit Blick auf aufkeimende rechtsgerichtete Strömungen. Zwei Anläufe 2014 und 2015 waren gescheitert. Man wolle aus den Schwächen der Vorläufer Lehren ziehen, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). Nun soll der gesamte Justizpalast in Nürnberg Unesco-Weltkulturerbe werden. "Der Justizpalast lebt von der Aura der Geschichte", sagte Sibler. Im Saal 600 des Justizpalastes wurden führende Nazi-Verbrecher von einem aus Juristen der Siegermächte bestehenden Gericht verurteilt. Der Gerichtshof verhängte 24 Todesurteile, darunter gegen Reichsluftfahrtminister Hermann Göring und den Oberkommandierenden der Wehrmacht, Wilhelm Keitel.

dpa