Berlin
Kramp-Karrenbauer: Gegner in der CDU sollen offen antreten

11.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:39 Uhr
Die CDU-Vorsitzende und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer fordert ihre innerparteilichen Gegner zu einer offenen Auseinandersetzung auf. −Foto: Nicolas Armer/dpa

Keine Geheimniskrämerei: Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer warnt und fordert zugleich ihre Kontrahenten auf, auf dem bevorstehenden Bundesparteitag offen anzutreten.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihren Führungsanspruch bekräftigt und interne Gegner aufgefordert, die offene Auseinandersetzung auf dem anstehenden Parteitag zu suchen.

„Das ist auf jeden Fall die bessere Gelegenheit, als im Hintergrund das Ein oder Andere zu schüren“, sagte sie in der ARD-Sendung von Anne Will. „Deswegen bin ich immer dafür, dass Dinge, die in der Partei diskutiert werden, auch offen diskutiert werden.“

Dabei geht es insbesondere um das Verfahren der Kanzlerkandidatenkür und die entsprechende Person. Der CDU-Parteitag steht in zwei Wochen an. Die Junge Union fordert eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur per Mitgliederentscheid, was als Affront gegen Kramp-Karrenbauer verstanden wurde. Der frühere Fraktionschef Friedrich Merz wiederum hatte gesagt, die Frage, ob er selbst kandidieren wolle, stehe nicht an - aber: „Ich fühle mich ermutigt.“

Dabei will Kramp-Karrenbauer den Parteitagsverlauf nicht als Vorentscheidung über ihre Rolle verstanden wissen. „Es geht nicht um einen Befreiungsschlag“, sagte sie. Vielmehr geht es nach ihren Worten darum, das Profil der CDU zu schärfen und die Wahlchancen zu erhöhen. „Wenn Friedrich Merz und wer auch immer sich in der Aussprache dazu äußert, seinen Beitrag zu dieser programmatischen Schärfung zu bringen, dann ist das für die Partei gut.“

Zugleich verwies sie auf den bisherigen Plan der Partei, über die Kanzlerkandidatur erst auf einem weiteren Parteitag 2020 zu entscheiden. Und Kramp-Karrenbauer machte deutlich: „Ich treibe als CDU-Vorsitzende aus der Führungsposition heraus den Prozess nach vorne.“

dpa