Dietfurt
Kormoran bleibt ein Problem

Sportangler Dietfurt diskutieren bei Jahresversammlung über Dauerbrennerthemen

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Bei der Ehrung der Sportangler Dietfurt: Erich Pappler (von links), Vize-Vereinschef Martin Forster, Manfred Borasch, Josef Schneeberger, Andres Weber, Robert Halbritter, Vorsitzender Lothar Steimann und Thomas Schaller. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Bei der Jahresversammlung der Sportangler ist auf die vielen Aktivitäten der vergangenen Saison zurück geblickt worden. Neben Neuaufnahmen im Zuge der Aufstockung des Vereins standen auch Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder auf dem Programm.

Kai Planert, der den Bericht der Gewässerwarte vortrug, erklärte, dass im vergangenen Jahr vier Arbeitsdienste auf dem Programm standen. Neben Freischneidungs-, Müllsammel- und Säuberungsaktionen sowie der Beseitigung von Ästen und Gestrüpp sei auch die Vorbereitung anlässlich der 600-Jahr-Feier der Stadt Dietfurt angefallen. Insgesamt hätten die Sportangler dabei 188 Arbeitsstunden aufgewendet. Was den Gesamtbesatz der gepachteten als auch der vereinseigenen Fischgewässer anbelangt, so wurden insgesamt 2479,5 Kilogramm Fische eingesetzt. Die Kosten beliefen sich laut Kassier Rainer Eisenschenk auf rund 21 000 Euro.

Über die Unternehmungen der Jugend zog Stefan Koller Bilanz. Nach dem Anangeln im März 2016 am Alten Kanal folgte die Aktion "Sauberes Wasser", das Hechtfischen am Mühlbacher Floß mit Wertung von Raubfischen und zudem die Beteiligung an der 600-Jahr-Feier der Stadt Dietfurt. Die Sportangler beteiligten sich auch am Volksfesteinzug. Das im August organisierte dreitägige Zeltlager am Laaberweiher mit hoher Beteiligung der Jugendlichen war einer der Höhepunkte des Jahres. Im Oktober fand das Stippfischen am Neuen Kanal Oberwasser statt und zum Jahresabschluss die Weihnachtsfeier im Schleusenhaus. Koller freute sich über das große Engagement der Jugendlichen, die für den Fischereiverein eine Bereicherung darstellen, wie er betonte. Vorsitzender Lothar Steimann lobte den gewaltigen Einsatz der Jugendleiter sowie der Jugendlichen und hob hervor, dass sie die Zukunft des Vereins sind.

Steimann berichtete von den Arbeitsleistungen des Vorstands mit Besuchen von Versammlungen, Nebenleistungen und Besprechungen, wie zum Beispiel Besichtigungstermine mit dem Wasserwirtschaftsamt, Termine im Landratsamt und Vorständetagungen. In Summe brachte es die Vorstandsriege auf 327 Arbeitsstunden. Zu den Dauerbrennern an Projekten, die derzeit behandelt und weiterhin bearbeitet werden sollen, zählt laut Steimann nach wie vor das Kormoranproblem. Der nach Aufruf seitens einiger Vorstandsmitglieder des Verbandes in der Oberpfalz erreichte Abschuss sowie durchgeführte Vergrämungsaktionen hätten zwar schon Wirkung erzielt und die Masse an Vögeln sei zurück gegangen, dennoch müsse nachhaltig weiter an diesem Problem gearbeitet werden.

Als weiteres leidiges Thema nannte Steimann die Schwarzmeergrundeln, die einen sehr großen Qualitätsverlust der Gewässer darstellten und ein Laichräuber in jeglicher Hinsicht seien. Auch die weitere Ausbreitung des Bibers tauche seit einigen Jahren als unangenehmes Thema bei der Jahresversammlung auf. Löcher, die durch Biber verursacht werden und eine Gefahr auch für Spaziergänger darstellen, sollen daher gleich gemeldet werden.

Als weiteren Punkt sprach Steimann die wiederkehrenden Randale durch Jugendliche, die Zerstörung von Bänken und Tischen am Laaberweiher an. Teile davon seien in den Weiher geworfen worden. Ob der Sportanglerverein an dieser Stelle nochmals eine Sitzgarnitur aufstellt, bleibt fraglich. Hier sei eine Zusammenarbeit mit und die Unterstützung durch die Stadt Dietfurt und den Fremdenverkehrsverein wünschenswert, so der Vorsitzende. Die Sperrung von Angelplätzen für Gastangler besteht weiterhin. Die zwei Bereiche liegen gegenüber vom Schleusenhaus bei der ehemaligen Badeanstalt.

Erfreuliche Erfolge wurden mit den neu installierten Laichhilfen erzielt (weiterer Bericht folgt). Mit Hilfe einer Unterwasserkamera konnten die Aktivitäten an den Laichstationen, wo Bürsten eingesetzt wurden, verfolgt werden. Neben der Laichablagerung von Barschschnüren konnten Laicheier von Lauben und Rotaugen beobachtet werden. Damit werde laut Steimann die Eigenproduktivität der Gewässer gefördert. Er verwies darauf, dass an diesen Stellen absolutes und ausnahmsloses Angelverbot besteht. Der Vorsitzende freute sich rückblickend über den großen Erfolg bei der Teilnahme an der 600-Jahr-Feier und dankte allen Helfern, die sich beim Umzug und auch am Bewirtungsstand der Sportangler aktiv mit einbrachten.

Es folgte ein Blick auf das laufende Jahr. Neu angedacht sind ganztägige Arbeitsdienste mit anschließender Verköstigung zur Förderung der Geselligkeit des Vereins. In diesem Jahr wird das Königsfischen erneut wie in 2016 ausgeführt. Beim Schleusenfest am Samstag, 8. Juli, werden neben den bewährten Fischspezialitäten nun auch die beliebten Fischtaler sowie gegrillte Forellen angeboten. Neben der Maßnahmen hinsichtlich der Entlandung des Laaberweihers, die sich aufgrund des An- und Abtransportes großer Fahrzeuge als schwierig gestaltet, wird auch das Thema Befahrbarkeit der Betriebswege entlang des Kanals angegangen. Die Einschränkungen gehen nach Ansicht des Vorsitzenden zu weit. Steimann will darum mit den Verantwortlichen des Landesfischereiverbands München und des Wasserschifffahrtsamtes in Kooperation mit Kollegen aus Riedenburg und Kelheim weiterhin Gespräche führen, um hier eine Lösung zu finden.

Außerdem wurden bei der Jahresversammlung langjährige Mitglieder mit einer Urkunde und einer Anstecknadel geehrt. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt Thomas Schaller eine Silberne Anstecknadel. Jeweils eine Goldene Anstecknadel für 40 Jahre erhielten Franz Bär, Erich Pappler, Manfred Borasch, Andreas Weber, Robert Halbritter und Josef Schneeberger. "Wir Fischer leisten intensiven Gewässer- und Naturschutz. Wir stehen für die Erhaltung der Artenvielfalt am und um unsere Gewässer ein. Und darauf bauen wir und sind stolz darauf, dass wir dies gewähren und leisten können", so das Schlusswort Steimanns.