Jetzt
Konkurrenz macht’s

11.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Jetzt ist sie rum, die ach so schöne Zeit. Die Wiesn 2014 ist Geschichte. Schad’, war’s doch wieder ein perfektes Volksfest. Sagen die Honoratioren vom Volksfestausschuss. Müssen sie ja, selbst wenn der Emslander Stephan jammert, dass ihm so viel Bier übergeblieben ist.

Dafür hat der Fuchs Hans-Jürgen ja ein paar Kannen mehr Kaffee verkauft und seinen Tortenabsatz heuer ein bisserl angekurbelt. Hat ja auch was, so eine marzipanumwickelte Torte mit Malzgeschmack unterm weißblauen Zeltdach. Oder ein Stückerl Sacher, dekoriert mit einer Hopfendolde statt mit einer Walnuss. Das muss der Stephan jetzt schon verkraften, dass da einfach nicht mehr so viel geht mit dem Bier bei so viel kulinarischer Konkurrenz im Festzelt. Weil Konkurrenz aber bekanntlich das Geschäft belebt, könnte man sich das auch für den Festzug wieder mehr zu Herzen nehmen. Aber Konkurrenz gibt es nur, wenn man dafür was kriegt. Da sieht’s ein bisschen mau aus. So ein paar lumperte Biermarken...

Was gab es in früheren Zeiten für prächtige Gespanne. 1930 schlängelte sich eine 17 Meter lange Riesenechse durch die Stadt. Zu jener Zeit gab es noch Themen für die Züge. 60 Jahre später waren es sage und schreibe 27 geschmückte Festwagen – im Gegenzug aber nur elf Schützenvereine. Und heute? Praktisch umgedreht: 24 Schützenvereine aus Stadt und Land und sieben Themenwagen.

Es war schon ein wenig traurig, als ich in meinem Leib- und Magenblatt den Beilngrieser Volksfestzug gesehen habe. Ein Wagen prächtiger als der andere.... Da hat der Schwung vom Eichstätter Jubiläumszug doch schnell wieder die Geschwindigkeit unserer geliebten Altmühl aufgenommen. Aber wen wundert’s. Der Fuchs Hans-Jürgen hat nämlich eines nicht bedacht: Die Festzugteilnehmer brauchen die Stärkung vorher, nicht nachher. Also, die Idee fürs kommende Jahr: Hans-Jürgen, fahr mit einem mobilen Kuchenwagen die Westenstraße auf und ab. Denn mit dem Hofmühl-Bier ist das ja bekanntlich so eine verzwickte Sache, zwecks der Promillegrenze für die Traktorfahrer. Irgendwie braucht’s halt einen Anreiz für solch Augenweiden à la Meilenhofener Blumenwagen. Früher gab’s für so etwas ja einmal Preise zu gewinnen. Ich weiß auch, was es im kommenden Jahr zu gewinnen geben könnte: eine dreistöckige Marzipantorte, oben drauf eine Buchsbaumkrone aus Zuckerguss.

Pfüat Gott, Ihr

Schlossleutnant

Lorenz Krach