Landshut
Kokainschmuggel in Bananenkisten: Lange Haftstrafen

16.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:50 Uhr
Das Land- und Amtsgericht in Landshut. −Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild

Tonnenweise bringen Schmuggler Kokain aus Südamerika über den Hamburger Hafen nach Deutschland. Jetzt sind fünf Helfer in Niederbayern verurteilt worden.

Es ging um Kokainschmuggel im ganz großen Stil: Mindestens eine Tonne des Rauschgifts soll von Südamerika aus nach Deutschland geschmuggelt worden sein. Fünf Männer sind dafür am Mittwoch vom Landgericht Landshut zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Beihilfe zum Drogenhandel verurteilt worden. Drei der Männer sollen nach dem Willen des Gerichts für acht Jahre und vier Monate in Haft, einer für fünf Jahre und vier Monate sowie der fünfte für vier Jahre und zwei Monate. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Den Ermittlungen nach war das Kokain von Ecuador über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt und in Bananenkisten in Reifehäuser gebracht worden. Von dort sollten es Kurierfahrer in die Niederlande bringen. Den Ermittlungen nach waren die fünf Männer dafür zuständig, in die Reifelager einzubrechen, um an das Kokain zu gelangen und es den Kurierfahrern zu übergeben.

Jedoch waren einige Bananenkisten - in denen statt Obst Kokain steckte - bereits in Supermärkte weiterverschickt worden. Dort wurde es entdeckt. So kamen die Ermittler der Gruppe auf die Spur.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten vorgeworfen, Teil einer Bande zu sein und am Mittwoch auf Haftstrafen zwischen viereinhalb und achteinhalb Jahren wegen bandenmäßigen Drogenhandels plädiert. Die Verteidiger forderten Strafen zwischen dreieinhalb und siebeneinhalb Jahren Haft - allerdings wegen Beihilfe zum Drogenhandel und ohne den Vorwurf, bandenmäßig gehandelt zu haben.

Der Richter begründete sein Urteil unter anderem damit, dass die Beteiligung an einer Bande nicht nachweisbar sei. Letztlich hätten die Männer wie Einbrecher fungiert. Sie hatten Geständnisse abgelegt.

dpa