Hitzhofen
Knifflige Verstecke und historische Eierspiele

Gelungener Saisonauftakt im Jura-Bauernhofmuseum in Hofstetten – Ausstellung "Musik im Landkreis Eichstätt"

01.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:19 Uhr

Georg Stark hatte stets eine Kinderschar um sich, die er in die Kniffe des historischen Eierkringeln einwies, als Belohnung winkten Ostereier (oben). Landrat Anton Knapp (unten rechts) eröffnete die Ausstellung, die Dominik Harrer (links) konzipiert hatte. - Fotos: pp

Hitzhofen (pp) Ein fulminanter Start in die neue Museumssaison gelang trotz kalter Temperaturen im Jura-Bauernhofmuseum in Hofstetten: Pünktlich mit dem Ostersonntag öffnete es seine Pforten und lockte bereits am frühen Nachmittag Hunderte von Besuchern, die sich in Haus, Stadel und Garten tummelten.

Traditionell öffnete an diesem Tag auch eine neue Ausstellung ihre Pforten, heuer dreht sich im Kipferlerhof alles um „Musik im Landkreis Eichstätt“. Landrat Anton Knapp eröffnete die sehenswerte Schau im oberen Halmboden des Hofes, die vom neuen Kreisheimatpfleger und Museumsbetreuer Dominik Harrer konzipiert wurde.

Die Besucher können damit die große Tradition der Volksmusik im Landkreis nachvollziehen und die vielen musikalischen Aufzeichnungen, die bis 1800 zurückgehen, sowie historische Instrumente, Notenbücher und Fotos bewundern. Der Landrat dankte allen Verantwortlichen für die viele geleistete Arbeit im Vorfeld, damit der Start in die neue Museumssaison gelingen konnte. Die Möckenloher Blaskapelle unter Leitung von Dominik Harrer brachte ein eigens einstudiertes Repertoire zu Gehör, das einen Querschnitt über die Entwicklung der Volksmusik seit 200 Jahren bot.

Während die Erwachsenen zusammen mit dem Landkreischef, Bezirksrat Reinhard Eichiner, Bürgermeister Andreas Dirr, Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein, Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Rieder, Stadtheimatpfleger Rainer Tredt und weiteren Ehrengästen die Ausstellung und die frischrenovierte Scheune samt neuem Stadeldach und neuem Museums-Beleuchtungskonzept bewunderten, zog es die Kinder besonders in den Museumsgarten: Dort hatten Museumswartin Zenta Schermer sowie die Vorstandsmitglieder des Museumsvereins zusammen mit dem Osterhasen rund 500 bunte Ostereier versteckt, die gefunden werden wollten.

Die Verstecke wurden stetig nachgefüllt, so dass keines der Buben und Mädchen am Nachmittag leer ausging – „der Osterhas’ war heuer wieder ganz fleißig“, meinten denn auch Ulrich Bohr und Reinhold Filip vom Museumsverein, während sie zwei kleine Buben beobachten, die den Blick fest auf den Boden geheftet haben und hinter jeden Mauervorsprung lugen. „Ein Hase kann auch hüpfen“, versuchen sie den Kindern einen Tipp zu geben, als beide die zwei blauen Eier auf einer Astnische in Augenhöhe glatt übersehen. Und dass der Osterhase seine Eier „mit Verstand“ versteckt, das lernen die jungen Museumsbesucher ganz schnell: Selbst im Holzstoß, auf dem Stadeldachboden, im Stroh, hinter Bäumen und Büschen und gar in den Räumlichkeiten wie Rußkuchl oder Kammer sind heuer die Schätze versteckt.

Historische Spiele rund ums Ei gab es am Platz neben dem Backofen zu erleben: Georg Stark spielte mit den Kindern Eierkringeln und gab Tipps, wie man einen Metallkringel so geschickt ein Holzbrett hinab schubst, damit er das unten liegende Osterei auch möglichst gut trifft. Dass dazu viel Glück und Geschicklichkeit gehören, lernten die Kinder allerdings nach dem ersten Fehlversuch – der kindliche Ehrgeiz war angestachelt.

Auch der Stelzenlauf war gut frequentiert, selbst so manche älteren Semester trauten sich auf die wackligen Stelzen. „Unser Maximilian ist aus dem Bauerngarten gar nicht mehr wegzubringen. Er liebt Ostern und natürlich auch Ostereier, da sind wir hier im Bauernhofmuseum heute goldrichtig“, meint ein junger Eichstätter Vater, während er auf seine ausgebeulten Jackentaschen deutet, welche die gefundenen Eierschätze des Juniors bergen.

Der Siebenjährige ist inzwischen mit roten Wangen schon wieder in Haus und Hof unterwegs, um dem Osterhasen ein Schnippchen zu schlagen . . . Dass im Jura-Bauernhofmuseum die Stunden wie im Nu verfliegen, das lernen Eltern auch am Ostersonntag sehr schnell.