Ingolstadt
Kleine Entdeckungen

20.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:40 Uhr

Marlene Schröder: Glasbild in Eisenrahmen. - Foto: Rössle

Ingolstadt (ksd) Freunde zu Gast in der Harderbastei: 27 Mitglieder des Kunstforums Salzkammergut zeigen derzeit in der Galerie des hiesigen Berufsverbands Bildender Künstler ihre Arbeiten – auf Gegeneinladung des BBK, der kürzlich seinerseits beim Kunstforum in Gmunden ausstellte. Und siehe da: Da hat man sich gefunden. Denn ganz auf Ähnlichkeit basiert der künstlerische Austausch der beiden Profikunstverbände.

Nicht nur, dass der österreichische Verein genauso viele Mitglieder zählt wie der oberbayerische, und bei beiden eine Frau – da Friederike Reiter, hier Dagmar Hummel – an der Spitze steht, auch in Spektrum und Qualität entspricht man sich in etwa. Zwar haben die Gäste scheinbar wesentlich mehr Konkrete Kunst im Repertoire, doch das mag daran liegen, dass man für die Ingolstädter Schau drei einzelne Kunstforums-Ausstellungen zusammenlegte – je eine zu Malerei, Fotografie und eben zu Konkreter Kunst. "Farbe – Licht – Maß" heißt denn auch die Harderbastei-Präsentation.
 

Und sie zeigt: Im großen Raum vorwiegend Malerei von riesigen monochromen Farbtafeln als abstrakte Natur-Diptychen bis hin zu surrealen, figurativen und übrigens sehr spannenden Szenen, kleine serielle Mischtechniken (Thema männliches Geschlechtsteil), narrative Zeichnungscollagen, Holzschnitte und Siebdrucke. Dazu Glaskunst, die eine oder andere Skulptur und sogar ein wenig ungewöhnlichen Schmuck (Zecken in Silber!). Das kleine Kabinett ist den Konkreten vorbehalten, unter denen Hellmut Bruch und Josef Linschinger herausragen als (auch in Ingolstadt bekannte) Künstler. Auch Fotografie gibt es hier: etwa Laserfotos, auf denen Licht selbst farbglänzende Dynamik zeichnet.

Insgesamt reicht die Palette, wie beim Ingolstädter BBK, von spannend bis beliebig, hat kleine Entdeckungen zu bieten, aber keine großen Unterschiede. Interessant dürfte die Schau deshalb vor allem für diejenigen sein, die seit langem das BBK-Repertoire verfolgen und nun die österreichische Version differenziert vergleichen mögen.

Bis 17. Oktober, donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr