Neuburg
Klangschön und anrührend

Kammermusik St. Wolfgang gibt in der Neuburger Schlosskapelle ein Kleines Konzert

26.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

Ausgesuchte Solisten: Klaus Hopp-Wiel (Bass) (hinten, von links), Karin Hartl (Sopran), Katharina Weichenrieder (Alt) und Jakob Michael Schmid (Tenor) erfreuten mit drei Liedern zum Morgen und sechs Abendliedern - Foto: Hammerl

Neuburg (DK) Alt und Jung über die Musik zusammenzubringen, das schreibt sich Klaus Hopp-Wiel mit der Kammermusik St. Wolfgang auf die Fahnen. Und so sind im Ensemble neben gestandenen Musikern auch zwei 15-Jährige zu finden, als es am Sonntagabend ein Kleines Konzert in der Schlosskapelle gibt.

Werke von Georg Philipp Telemann stehen im Mittelpunkt der klangschönen und anrührenden Konzertstunde in Ottheinrichs Kapelle. Mit dem Quartett G-Dur für Flöte, Violine, Oboe und Basso Continuo legen die Instrumentalisten los, darin eingebettet bieten die Sänger Karin Hartl (Sopran), Katharina Weichenrieder (Alt), Jakob Michael Schmid (Tenor) und Klaus Hopp-Wiel (Bass) „Lieder zum Morgen“ dar. Dur zum Wachwerden am Morgen – weicheren Moll für die Abendstunden, so hatte Hopp-Wiel das Programm stimmig gestaltet. Nach seinem Solo „Mein Jesu habe Dank“, sicher einem der Höhepunkte des Konzerts, und der Sonate für Flöte, Oboe und Basso continuo von Jean Baptiste Loeillet, einem Zeitgenossen Telemanns, der auch als John of London bekannt war, widmen sich Musiker und Sänger musikalisch ganz dem Abend. Fünf teils geistliche Abendlieder erklingen, dazwischen spielen Irmgard Hopp-Wiel (Flöte), Korbinian Kettnaker (Oboe), Anne Bertelt (Violine), Klaus Hopp-Wiel (Viola), Jonas Höcht (Fagott) und Reinhold Meiser (Cembalo) die weicheren und somit abendlicheren Klänge des Quartetts g-moll von Telemann.

Erklärender Worte bedarf es nicht, die Lieder, manche fast meditativ, die meisten mindestens beruhigend und wunderbar auf die Nacht einstimmend, sprechen für sich. Das Publikum in der fast vollständig gefüllten Schlosskapelle wartet mitunter ergriffen, ehe der Zwischenapplaus zögerlich einsetzt, am Ende aber gibt es reichlich Ovationen für die versiert agierenden Mitglieder der Kammermusik St. Wolfgang, die ihren Qualitätsanspruch eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Als Zugabe erklingt dann noch einmal das kurze, aber eindrückliche Lied „Sieh, wie der Abendstern jetzt aufgeht“, ehe sich die Kapellentüren in die spätsommerliche Nacht öffnen und die Konzertbesucher beschwingt entlassen.