Hilpoltstein
"Kiss" fordert Erlaubnis für Treffen von Selbsthilfegruppen

29.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr

Hilpoltstein/Roth - Der Ball rollt, die Fitnessstudios öffnen und Gottesdienste finden wieder statt.

"Da ist es schwer verständlich, dass die Selbsthilfegruppen immer noch nicht zusammenkommen dürfen", sagt Gabriele Lagler, Geschäftsführerin von Kiss Mittelfranken. "Täglich erreichen uns Anfragen, wann denn Gruppentreffen wieder stattfinden können. Und das nicht nur in Nürnberg-Fürth-Erlangen, sondern auch an allen Kiss-Standorten in Ansbach, Roth-Schwabach, Nürnberger Land und Weißenburg. "

Für viele ist dies nicht nur ein vertrauter, regelmäßiger Termin im Kalender, für viele sind die Treffen sogar lebensnotwendig, wenn es sich zum Beispiel um eine Suchtproblematik oder eine psychische Erkrankung handelt. Die Gruppen geben sich gegenseitig Halt und Unterstützung, nehmen den persönlichen Druck und entlasten im oft schwierigen Alltag.

Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Ergänzung des professionellen Gesundheitssystems, das schon in normalen Zeiten oft nicht in der Lage ist, die nötigen Behandlungen und Therapien anzubieten, heißt es in der Mitteilung. In der aktuellen Krisenzeit wachse der Druck umso mehr. Unterstützung und Entlastung durch die Selbsthilfegruppen seien da wichtiger und notwendiger denn je.

"Wir warten täglich auf ein Zeichen der Politik, einen kleinen Schritt raus aus dem Lockdown gehen zu dürfen, damit sich die Menschen endlich wieder treffen und sich so untereinander den dringend notwendigen Beistand geben können", so Lagler. "In der Zwischenzeit tun wir unser Bestes. "

So sind die Beratungsstellen wie etwa in Roth auch während der Corona-Krise erreichbar, und zwar montags bis mittwochs von 9 bis 13 sowie donnerstags von 15 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer (09171) 989 73 70.

HK