Altmannstein
Kindergartengebühren steigen erneut

Bei mehr als vier Stunden Buchungszeit zahlen die Eltern bis zu 15 Euro mehr pro Kind und Monat

23.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:22 Uhr
Die Kindergartengebühren in Altmannstein und Schamhaupten steigen ab dem 1. September um bis zu 15 Euro. −Foto: Vennenbernd, dpa

Altmannstein - Die Gebühren für die Kindergärten und -krippen in Altmannstein und Schamhaupten werden zum 1. September erneut erhöht.

Das hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen.

Die Entscheidung, die Gebühren nach einem Jahr wiederum anzuheben, wurde von der FW/BL-Fraktion nicht mitgetragen. Zehn Mitglieder des an diesem Abend ausgedünnten Gremiums - vier Gemeinderäte und Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) fehlten entschuldigt - stimmten schließlich für den Beschluss, sechs dagegen.

Wie vor einem Jahr hatte die katholische Kirchenstiftung Altmannstein der Marktgemeinde mitgeteilt, dass sie die Beiträge für den Kindergarten St. Josef zum kommenden Kindergartenjahr 2022/23 erhöhen möchte. Die Gebührenerhöhung sei auch angebracht, hieß es von Seiten der Verwaltung. Das Defizit im Altmannsteiner Kindergarten betrug laut Kämmerer Gerald Schlagbauer im vergangenen Jahr rund 2410 Euro für jedes der 96 Kinder, in Schamhaupten 3848 Euro für jedes der 124 Kinder dort. Die Zahlen für den Waldkindergarten, die in der Auflistung fehlten, sollen den Ratsmitgliedern nachgereicht werden. Die Erhöhung greift aber auch in der jüngsten Kindertageseinrichtung der Marktgemeinde - wie Vize-Bürgermeister Bernhard Arbesmeier (CSU/PW) sagte, aus Gerechtigkeitsgründen.

Gemäß der Vorlage der Marktverwaltung sollten die Gebühren jeweils um 15 Euro pro Kind und Monat erhöht werden - für alle Buchungszeiten, die über vier Stunden liegen. Besucht ein Kind nur bis zu vier Stunden den Kindergarten, beträgt die Gebührenerhöhung nur 13 Euro. In dieser "Kernzeit" zahlen die Eltern weiterhin nichts dazu, was am Beitragszuschuss des Freistaats in Höhe von 100 Euro pro Kind und Monat liegt, der dann ausgeschöpft wird. Er wird ab dem 1. September des Jahres gezahlt, in dem das Kind drei Jahre alt wird, und läuft bis zur Einschulung. Wenn die Eltern künftig jeweils zwei Euro selbst zahlen müssten, wäre der Verwaltungsaufwand höher als der Nutzen, wie auch Claudia Schiereis (CSU/PW) bestätigte, die Leiterin des Kindergartens St. Josef. Das Spielgeld, das Handtuchgeld, das Getränkegeld und die Aufnahmegebühr sind weiterhin abgedeckt. Da es im Waldkindergarten keine Buchungszeit bis zu vier Stunden gibt, erhöhen sich die Gebühren dort einheitlich um 15 Euro.

Die Ermäßigung für Geschwister in den Kindergärten bleibt mit drei Euro pro Kind und Monat gleich. In den Kinderkrippen erhöhen sich die Gebühren um jeweils zehn Euro, reduziert wird der Betrag nach wie vor um fünf Euro.

Im Vergleich mit den Nachbarkommunen liege Altmannstein ungefähr in der Mitte, wie Schlagbauer sagte. Während die Gebühren in Beilngries und Pförring höher als in Altmannstein sind, liegen sie in Riedenburg und Dietfurt darunter.

An diesem Punkt hakte Wolfgang Eberl ein. Der Sprecher der FW/BL-Fraktion fand es nicht richtig, sich an Pförring und Beilngries zu orientieren, denn dort sei einiges anders geregelt als in Altmannstein. Er kritisierte auch, dass die Marktgemeinde sich sofort anschließt, wenn sie von der Kirchenstiftung zu einer Erhöhung "angeregt" werde.

Seine Fraktionskollegin Stefanie Wojcik sprach sich gegen die Gebührenerhöhung aus, weil das junge Familien abschrecken könnte. Sie erinnerte daran, dass eines der Hauptargumente in der letztjährigen Diskussion das Buchungsverhalten einiger Eltern gewesen war. So hieß es damals, dass die Personalausgaben unter anderem deshalb weiter gestiegen seien, da manchmal mehr Stunden gebucht worden seien, als tatsächlich in Anspruch genommen wurden - weil es nicht mehr kostete. Auf die Nachfrage von Wojcik erklärte Claudia Schiereis, dass es solche "Luftbuchungen" kaum noch gebe. In der Corona-Zeit habe sich das Buchungsverhalten komplett geändert. Schiereis wandte aber ein, dass auch die Materialkosten deutlich gestiegen seien.

DK

Birgit Sprogies