Altmannstein
Kinder werden zu Hoteliers

Mädchen und Jungen aus der Marktgemeinde helfen bei der Einrichtung eines großen Insektenhotels in Altmannstein

24.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:58 Uhr
Nach getaner Arbeit haben sich die Kinder eine Stärkung verdient. −Foto: Gigler

Die Kinder kommen pünktlich zum Treffpunkt am Schambachtalbahn-Radweg in Altmannstein. Sie haben Kisten voller Pflanzenstängel, Hölzer und Tannenzapfen dabei, auch ein Bollerwagen ist gut gefüllt. Als das komplette Material da ist, fällt der Startschuss - alle Kinder wuseln um das Insektenhotel herum und fangen an zu arbeiten.

Altmannstein - Der Grund für dieses Treffen: Die sechs Limesgemeinden haben es sich zum Ziel gesetzt, in jeder Kommune ein Insektenhotel zu eröffnen. Für heimische Insekten wird dadurch ein neuer Lebensraum geschaffen und die Artenvielfalt von Fauna und Flora unterstützt. Um dieses Projekt zu vollenden, füllen die Kinder Wabe um Wabe mit ihren mitgebrachten Materialien. Die Hilfe ist wichtig: Laut dem Bundesamt für Naturschutz ist bei vielen Insektenarten in den vergangenen 50 bis 150 Jahren ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen gewesen.

Die Dritte Bürgermeisterin Claudia Schiereis (CSU/PW) betont, dass dies ein Beitrag, ist, dem Aussterben der heimischen Insektenwelt entgegenzuwirken. Deswegen ist es ihr wichtig, den Helfern einen besonderen Dank auszusprechen. Hervorzuheben seien die Schreinerei Eberl, die beteiligten Obst- und Gartenbauvereine sowie der Vorsitzende des Imkervereins, Josef Fuchs. Auch Richard Feigl, Rektor der Ignaz-Günther-Schule, Sabine Lund, Vertreterin der Limesgemeinden, sowie Elisabeth Riegler von der Marktverwaltung dankt sie für ihren Beitrag zu dem Projekt. Das Insektenhotel sei mit viel fachmännischem Wissen, Liebe und Herzblut entstanden, so Schiereis. Für Interessierte gibt es neben dem Hotel eine Informationstafel. Darauf werden weitere Insektenhotels in den Limesgemeinden und Wildbienenarten vorgestellt.

Was auf dieser Tafel steht, wissen die Kinder bereits. Riegler erklärt, dass die Kinder das Konzept des Insektenhotels bereits kennen. Ein so großes und schönes sei für sie dennoch etwas Neues. Auch der Platz sei perfekt, da er ganztägig von der Sonne beschienen wird.

Eine gute Lage trägt maßgeblich zum Erfolg eines Hotels bei, denn Insekten mögen es lieber warm. Die Larven schlüpfen sogar nur in warmer und sonniger Umgebung. Das in Wabenform gestaltete Häuschen ist auch ideal für die Gemeinde. Das Hotel kostet 2180 Euro netto. Die Nettokosten werden aber zu 80 Prozent vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern gefördert.

Schon nach kurzer Zeit ist das Häuschen befüllt. Die Anwesenden sind sich einig - die Arbeit hat sich gelohnt. Aus allen Ecken hört man die Begeisterung. "So schön habe ich es mir nicht vorgestellt", "Schau wie schön" oder "Ästhetisch ist es", sind nur einige der erfreuten Kommentare. Auch Lund ist sich sicher: Die Insekten werden ihre Freude haben.

Als auch die letzten Feinarbeiten fertiggestellt sind, wird ein Erinnerungsfoto mit allen Beteiligten gemacht. Zur Stärkung werden die Kinder von Riegler mit Äpfeln versorgt.

Während die Kinder essen, begutachten schon die ersten kleinen Fliegen das Haus. Mit der Zeit werden bald noch mehr Insekten in ihrem neuen Hotel einchecken. Dann wuselt es bald nicht mehr nur vor dem Hotel.

DK

Nicole Gigler