Geisenfeld
Kinder kämpfen gegen Plastiktüten

Bemalte Stofftaschen finden neue Besitzer Bisher 700 Euro an Spenden eingegangen

06.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Reißenden Absatz fanden die selbst gestalteten Taschen, die die "Umweltdetektive" des Kindergartens Sankt Theresia (im Bild mit Schwester Doris) gegen eine Spende an Passanten verteilten. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) "Mülldetektive" aus dem Geisenfelder Kindergarten St. Theresia hatten am Samstag einen besonderen Umweltsünder im Visier: die Plastiktüte. Im Rahmen der gleichnamigen bundesweiten Aktion, initiiert von der Umweltstiftung "Save our Future" (SOF), hatten sich die Mädchen und Buben eingehend mit der Thematik befasst - und gelernt, dass sogar die Tiere im Meer vom Plastik krank werden.

Und genau deshalb wollten sie selbst etwas gegen die Verschmutzung tun. Die Kleinen verteilten auf dem Parkplatz vor dem Edeka-Markt, der ihre Aktion unterstützte, von blinden Menschen genähte und selbst gestaltete Stofftaschen an die Passanten. Jede Menge Spaß hatten sie dabei ganz offensichtlich, gelegentlich trällerten sie ein fröhliches Lied. Und die Kinder erlebten, dass es viel Lob einbringt, Gutes zu tun. Kaum ein Kunde, der sich nicht begeistert über ihr Engagement äußerte. Fachmännisch gaben die Mutigsten unter ihnen auf Fragen nach dem Warum ihres Projektes Auskunft: "Weil nämlich Plastik gar nicht gut ist für die Umwelt", sagte sie.

Zwei Tage lang hätten alle gearbeitet, verriet Luis. Und Larissa betonte, dass sie dabei über 100 Taschen mit Spezialfarbe in allen Regenbogenfarben besprüht hätten. "Sterne, Kreise und so haben wir mit einer Schablone auf den Stoff gelegt", ergänzte Antonia. Die floralen Motive gefielen den Damen. Besonders beliebt bei den Herren war hingegen die frei verzierte Variante in Schwarz-Rot-Gold. "Für die Fußball-EM", meinte einer. Allesamt können die Künstler stolz sein, fanden ihre Werke doch reißenden Absatz. "In eineinhalb Stunden hatten wir 130 Taschen verteilt - und weitere 80 wurden vorbestellt", berichtete Schwester Doris nach vollendeter Tat. Sie ist für das große Interesse und die Spendenbereitschaft der Passanten dankbar. Im Topf sind bereits 700 Euro, die dem Kindergarten zugutekommen.

Gespannt sind die Kinder jetzt noch auf das Ergebnis eines Experiments. Sie beobachten, ob Saatgut auf Bananenschalen, auf Papierschnipseln oder auf Plastik besser wächst.