Heideck
Keine Schutzstreifen von der Bahnhofstraße zum Freibad

Heidecker Stadtrat lehnt Antrag von Rudolf Schmidler ab - Bauamt empfielt Verbreiterung des bestehenden Gehwegs

10.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:02 Uhr
Tückische Angelegenheit: Solche Schutzstreifen würden den Fahrradfahrern eine Sicherheit vorgaukeln, die nicht vorhanden sei, argumentierte Reinhard Spörl (FW), der wie fast alle anderen Ratsmitglieder den Antrag von Rudolf Schmidler ablehnte. −Foto: dpa

Heideck - Mit deutlicher Mehrheit abgelehnt worden ist in der Heidecker Stadtratssitzung am Dienstagabend der schon vor der Sommerpause vom parteilosen Stadtrat Rudolf Schmidler gestellte Antrag, vom Netto-Markt in der Bahnhofstraße bis hinaus zum Freibad einen Fahrrad-Schutzstreifen zu markieren.

 

Schmidlers Meinung nach würde ein solcher Schutzstreifen das Radfahren dort weniger gefährlich machen. Und es hätte den Effekt, dass die Autos langsamer fahren, dass weniger Lärm entsteht und dass wohl auch mehr Leute vom Auto aufs Rad umsteigen. Dem Antrag folgte letztlich aber nur Stilla Baumann (CSU).

Bürgermeister Ralf Beyer (FW) stellte zunächst die Ergebnisse vor, die die Verwaltung in Rücksprache mit dem Staatlichen Bauamt zusammengetragen. Das Bauamt begrüße grundsätzlich Verbesserungen bei der Radwegeführung. Am besten wäre hierfür eine räumliche Trennung. Dies empfehle das Bauamt auch für die Bahnhofstraße, wo der bestehende Gehweg entsprechend verbreitert werden könne.

Die Kosten für einen Schutzstreifen würden sich hingegen nur auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag belaufen. Das sei die gute Nachricht, sagte der Bürgermeister. Allerdings könnten die beantragten Schutzstreifen nicht durchgängig markiert werden, weil die Straße nicht überall breit genug ist. Ein beidseitiger Schutzstreifen wäre daher nur teilweise möglich, so Beyer. Die Schloßberger Straße wäre dagegen zu schmal für jegliche Markierung von Schutzstreifen.

Reinhard Spörl (FW) lehnte solche Schutzstreifen generell ab, da sie den Radfahrern eine Sicherheit vorgaukeln, die nicht vorhanden sei. Schließlich dürften die gestrichelten Linien jederzeit von den Autos überfahren werden und bei Begegnungsverkehr sei dies oft nötig. Außerdem müssten die Radfahrer gar nicht die Bahnhof- und Hauptstraße benutzen, da von Seiboldsmühle bis zur Stadt die Radwege über Höfen und Stadtgraben führen, wo die Radler sicher fahren können.

"Dort, wo es möglich ist, sollten wir den Schutzstreifen verwirklichen, damit die Autofahrer auf die Radfahrer leichter aufmerksam werden , denn ein Radler ist auch ein Verkehrsteilnehmer", argumentierte dagegen Stilla Baumann vor. Reinhard Siegert (CWG) lehnte solche Schutzstreifen ab, denn schlecht geschützte Radfahrer sollten nicht dazu dienen, um den Verkehr abzubremsen.

HK

 

Eva Schulheiß