Nassenfels
Keine Komplettlösung

Marktrat: Viele Unsicherheiten bei der Freilegung vom Nassenfelser "Brunnabickla"

19.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Nassenfels (fkd) Im Rahmen des Städtebauförderprogramms soll das Nassenfelser "Brunnabickla" zusammen mit dem namensgebenden Brunnen auf Vordermann gebracht werden - so hat es der Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen. Nun wurde der oberste Teil des alten Brunnens freigelegt.

Hierbei stellte sich heraus, dass eine Reaktivierung schwierig und teuer werden könnte, denn der Brunnen ist zwar mit Bruchsteinen erstellt, jedoch wurden die Steine nur lose aufeinandergelegt; eine Verfugungsmasse gibt es nicht. Dies hat zur Folge, dass im freigelegten Bereich bereits die ersten Steine fehlen und die Stabilität langfristig nicht gewährleistet werden kann. Eine weitere Herausforderung ist die Tiefe des Brunnens mit etwa zehn bis zwölf Metern.

Im vorliegenden Angebot werden je ausgegrabenem Meter 600 Euro berechnet. Ab einer Tiefe von acht Metern steigt dieser Betrag und ab zwölf Metern nochmals. Wird auf die erwartete Tiefe gegraben, so entstehen voraussichtliche Baggerkosten in Höhe von etwa 8000 Euro - die erforderlichen Sicherungs- und Verfugungsmaßnahmen sind hierin noch nicht inbegriffen. Zudem gebe es keine Garantie, dass der Brunnen dann auch wirklich Wasser führt.

Aufgrund dieser zahlreichen Unsicherheiten legte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung fest, dass der Brunnen nicht komplett ausgegraben wird. Es wird beabsichtigt, den bereits freigelegten Bereich beizubehalten und abzusichern und eine Brüstung von etwa einem Meter aufzumauern. In den nächsten Sitzungen soll ein neues Angebot vorgelegt und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Ein weiteres Wahrzeichen von Nassenfels, die Kapelle des heiligen Nepomuk, war ebenfalls Thema der Sitzung. Die hölzerne Heiligenfigur wurde in den vergangenen Monaten aufgrund des schlechten Zustands restauriert. Eine Rückkehr in die Kapelle an der Schutterbrücke Richtung Egweil wird es trotzdem für diese Figur nicht geben, da Wind und Wetter sowie Insekten dem Brückenheiligen nach kurzer Zeit erneut zusetzen werden. Er soll - so wurde es mit der Kirchenverwaltung und dem ehemaligen Pfarrer Georg Wohlmuth abgestimmt - einen Platz in der Nassenfelser Pfarrkirche St. Nikolaus erhalten. Der vakante Platz an der Schutter soll durch eine neue, "wetterbeständige" Nepomukfigur besetzt werden. Hierzu werden nun verschiedene Vorschläge eingeholt. Zudem werden die defekte Beleuchtung und eine gesprungene Steinscheibe der Kapelle instand gesetzt. Auch Bauangelegenheiten behandelte der Rat: Allen voran wurde der nächste Schritt zur Erweiterung des Baugebiets "Krautgartenfeld" mit dem Beginn des Bauleitverfahrens vorangetrieben.

Hierbei legten die Räte fest, dass das archäologisch wertvolle Areal um die Römervilla als sogenannte Gemeindebedarfsfläche ausgewiesen wird. So werde auf die Belange des Amts für Denkmalschutz eingegangen. Eine nun nicht mehr erforderliche Straße wurde aus der ursprünglichen Planung herausgenommen. Um das Bauleitverfahren möglichst schnell und kostensparend über die Bühne zu bringen, wurde auf eine Anpassung der allgemeinen Vorgaben, wie beispielsweise die maximal erlaubte Dachneigung, verzichtet.