Neuburg
Kein ''Kaufland'' und kein neuer Edeka

Stadtrat weist Gewerbegebiet am Südpark aus – "berlinova" wehrt sich gegen Überfrachtung

07.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:10 Uhr

Die letzte Freifläche am Südpark soll bebaut werden. Die Verlegung von Edeka ist offenbar vom Tisch - Foto: r

Neuburg (r) 18 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 700 Parkplätze bietet der Neuburger Südpark, jetzt soll die letzte Freifläche am Einkaufszentrum bebaut werden.

Der Stadtrat beschloss gestern die Ausweisung eines Gewerbegebietes. Bebauungs- und Flächennutzungsplan müssen geändert werden. Bauunternehmer Hans Mayr, der seit Jahren eine Option über das Grundstück verfügt, möchte darauf „etwas Neues und Konstruktives für Neuburg bauen.“ Ein Gewerbegebiet kann mit Märkten bis zu 800 Quadratmetern bestückt werden, ohne dass ein Raumordnungsverfahren verlangt wird.

Die „berlinova“ als Vertreterin der Fondseigentümer, denen die Immobilie Südpark gehört, reagierte wenig begeistert. Sie schickte einen Beschwerdebrief.

In dem Schreiben an Oberbürgermeister Bernhard Gmehling drohen die Immobilienmanager gar an, „dass wir den juristischen Weg der Auseinandersetzung beschreiten und alle verfügbaren Rechtsmittel ausschöpfen müssten“. Dies gelte für den Fall, dass die Stadt „rechtswidrig“ das Bauvorhaben Mayr raumordnerisch akzeptiere und danach einen Bebauungsplan aufstelle.

Der Einwand der Berliner bezieht sich auf den ursprünglich geplanten Neubau eines Edeka-Marktes an der Südparkeinfahrt mit 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Diese Variante, bei der Edeka aus den bestehenden Räumen im „Hufeisen“ aus- und in einen Neubau einzieht (und die alten Räume untervermietet), ist vorerst nicht mehr aktuell. Die „berlinova“ will Edeka nicht aus dem Mietverhältnis entlassen und vor allem keine Untervermietung dulden.

Vom Tisch ist offenbar die Überlegung, ein SB-Warenhaus (Kaufland) auf die Freifläche hinzustellen. Ursprünglich war der freie Platz für einen MediaMarkt gedacht, der aber seit Oktober in der umgebauten Einkaufsmall des Südparks untergekommen ist. Damit habe man einen „attraktiven Frequenzbringer gewonnen“, so berlinova-Pressesprecher Ulrich Kaliner. Außerdem seien Verträge mit wichtigen Mietern verlängert und der Südpark gestärkt worden.

Das sehen die Stadtpolitiker differenzierter. Die Berliner Verwalter hätten sich bisher viel zu wenig um den Südpark gekümmert, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling im Stadtrat. Er habe in seinem Antwortschreiben verlangt, die „berlinova“ solle „endlich einen Centermanager einstellen, für Sauberkeit am Südpark sorgen und ein vernünftiges Marketing einführen“.