Rohrbach
Käser: Wolf verspricht Dinge, die er nicht hält

SPD-Chef kritisiert, der Landrat habe beim Giebel ohne Beschlüsse gehandelt

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Die neue Spitze der Kreis-SPD: Angelika Delong (v. l.), Sonja Gaul, Markus Käser, Elvis Schwarzmair, Johannes Gold, Maddalena Totzauer, Thomas Ruckdäschl, Florian Simbeck, Oliver Rechenauer, Elke Drack und Hermann Schaubeck - Foto: Lodermeyer

Rohrbach (SZ) Die Kreis-SPD wettert gegen Landrat Martin Wolf. Vorsitzender Markus Käser vermutet, dass Wolf bei der Giebelaffäre an den Gremien des Landkreises vorbei entschieden hat.

„Der Landrat kommt gern wie der nette Onkel daher“, sagte Markus Käser. „Er ist ja auch ein netter Kerl – aber er verspricht immer Dinge, die er letztlich nicht hält.“ Das wirft der SPD-Kreisvorsitzende Martin Wolf auch in Bezug auf den Giebel am Landratsamt vor: Bei der Mitglieder- und Delegiertenversammlung des Kreisverbandes hat Käser die Gelegenheit genutzt und zu einer Generalabrechnung mit dem Landrat ausgeholt.

Der Vorwurf Käsers wiegt schwer: „Der Landrat hat sich beim Giebel zwei Eigenmächtigkeiten geleistet“, erklärte der Politiker. Zuerst habe Wolf den Baustopp ignoriert und die Arbeiten am Landratsamt weiter laufen lassen. Aber damit nicht genug: „Danach hat er den Abriss ohne richtigen Beschluss umgesetzt.“ Der Landrat habe kein Gremium in diese Entscheidung mit einbezogen, stattdessen habe er eigenmächtig gehandelt – und den Schwarzbau am Gebäude eben schwarz abreißen lassen.

Daher fordern Käser und auch die Kreistagsfraktion weiterhin, das Gutachten des Kommunalen Prüfungsverbandes zu erhalten. „Der Bericht liegt seit dem 7. Mai im Landratsamt“, sagte Käser. „Am 18. Mai hat die Verwaltung dann eine Zusammenfassung verschickt mit dem Hinweis, die Kreisräte möchten bis 20. Mai Stellung beziehen.“ Aber den vollständigen Text hätten die Politiker nicht bekommen – obwohl Wolf im vergangenen Jahr eine lückenlose und eben transparente Aufklärung versprochen hatte. „Dieser 30-seitige Bericht steht jedem Kreisrat zu“, forderte auch Martin Schmid, Fraktionssprecher der SPD im Kreistag.

Für Käser stellt sich mit Blick auf diese Entscheidungen Wolfs nun eine Frage: „Entweder er hat schlechte Berater“, vermutet der SPD-Kreisvorsitzende. „Oder er macht es mit Fleiß so.“