Neumarkt
Jura-Zoo: Kritik am Landratsamt

04.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Neumarkt (DK) Das Neumarkter Landratsamt hat den örtlichen Jura-Zoo bereits seit Jahren ermahnt, die Tierhaltung zu verbessern, um die erforderliche Betriebserlaubnis gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes erteilen zu können.

Die Tierschutzorganisation Peta übt deshalb scharfe Kritik an der Kreisbehörde in Neumarkt, da der Betrieb des Jura-Zoos dauerhaft gebilligt wurde, obwohl der Zoobetreiber die Anforderungen für eine Zoogenehmigung permanent nicht erfüllte.

Der Stein kam ins Rollen, nachdem die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern zahlreiche Missstände bei der Tierhaltung im Neumarkter Jura-Zoo dokumentiert hatte. Daraufhin hatte Peta im August Strafanzeige gegen die für den Zoo Verantwortlichen gestellt. Durch Einsicht in behördliche Akten wurde nun bekannt, dass das Landratsamt den Zoo bereits seit Jahren ermahnt hat, die Tierhaltung zu verbessern.

"Das Landratsamt hätte den Zoo für Besucher schließen müssen, weil der Betreiber die gesetzlichen Anforderungen gar nicht erfüllte. Wieso kann eine Behörde geltende Gesetze einfach ignorieren, wenn Tiere darunter zu leiden haben", teilte Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, mit.

Nachdem die Tierschützer Anzeige erstattet hatten, wurden Tiergehege aufgelöst und Verbesserungen angeordnet. Der Waschbär und der Storch wurden in anderen Tierparks und die Kapuzineraffen in einer Auffangstation untergebracht. Die Staatsanwaltschaft stellte die Strafanzeige anschließend ein, auch weil das Veterinäramt in einer fachlichen Stellungnahme mitteilte, dass den Tieren nicht "vorsätzlich" Leid zugefügt wurde.