Greding/Hannover - Anlass zum Feiern bot der Oktober für Johann Eberle.
Erst wurde der Sportleiter der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft (FSG) Greding Deutscher Meister mit der Luftpistole, kurz darauf feierte er seinen 60. Geburtstag.
"Ich war selber überrascht, meine Gredinger Schützenkameraden waren es auch", erzählt Johann Eberle lachend über seinen Coup am Schießstand, "sie haben es erst gar nicht mitbekommen. Ich habe nichts gesagt und unser Schützenmeister hat in den Ergebnislisten immer weiter unten nach mir gesucht. " Die Liste war auch lang, in Eberles Konkurrenz - der Seniorenklasse I 10m Luftpistole - gingen bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren in Hannover immerhin 130 Schützen an den Schießstand.
Johann Eberle war in der ersten Gruppe dabei, was durchaus mit kleineren Schwierigkeiten verbunden war. Denn Beginn war für diese Gruppe bereits um 8 Uhr. Eberle hatte sich mit seiner Frau Monika auf den Weg nach Niedersachsen gemacht, und da beide nicht übernachten wollten, "sind wir eben um 1.15 Uhr in der Nacht losgefahren", berichtet er. Fünfeinhalb Stunden dauerte die Fahrt, in Hannover angekommen, vertrat sich Johann Eberle erst einmal die Beine. Weiter ging es mit Anmeldung, Waffenkontrolle und einem kurzen Einschießen.
Von 8 bis 8.45 Uhr durften der Gredinger und seine Konkurrenten des ersten Durchgangs dann an den Schießstand. "Ich wusste gleich, dass ich ein gutes Ergebnis geschossen habe", sagt Eberle rückblickend. Erst beim 17. Schuss habe er einen 9er geschossen. Danach sei es aber gleich wieder aufwärts gegangen. Vor allem die Auftaktserie mit einer 105,7 verschaffte ihm ein Polster, es folgten Serien mit 102,6 und 103,2 Ringen, was insgesamt starke 311,5 Ringe bedeute. "Für das Treppchen könnte es reichen", dachte sich Eberle insgeheim. Erfahrung bringt er ja mit, 2019 war er bereits bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover am Start und holte den Vizetitel im Einzel und mit der Mannschaft.
Bis feststand, wie weit es 2021 gehen würde, musste das Ehepaar Eberle aber ziemlich lange warten. Es folgten weitere sechs Durchgänge, der letzte begann erst um 16.45 Uhr. Und dann folgte noch die Einspruchsfrist. Erschwerend kam hinzu, dass die Schützen nach ihrem jeweiligen Durchgang die Räumlichkeiten Corona-bedingt - trotz gültiger 3G-Regelung - umgehend verlassen mussten, zuschauen war also auch nicht möglich. Dann war es aber so weit, das offizielle Endergebnis stand fest und bei der Siegerehrung um 18 Uhr Johann Eberle ganz oben auf dem Podest. Eine Woche nach dem nationalen Titel durfte Eberle seinen 60. Geburtstag feiern. Und den hatten seine Schützenkameraden schon auf dem Schirm.
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