Ingolstadt - Nun steht der nächste Herausforderer von CSU-Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl bei der Wahl im Herbst fest: Am Wochenende nominierten die Grünen den Ingolstädter Joachim Siebler als Kandidaten für das Direktmandat des Wahlkreises 216, das seit 2009 Brandl innehat.
Zu dem Wahlkreis gehören die Stadt Ingolstadt, der Landkreis Eichstätt und der nördliche Kreis Neuburg-Schrobenhausen. "Ich nehme das Vertrauen als Auftrag, dieses Mandat zu gewinnen. "
Siebler, der bereits seit 2013 im oberbayerischen Bezirkstag sitzt, war der erste, der seine Bewerbung um die Kandidatur bei den Grünen öffentlich gemacht hatte. Seine Konkurrenz, Alexander Merkouris, Holger Merten und Susanne Reuter, ließ der 50-jährige Lehrer bereits im ersten Wahlgang der digitalen Aufstellungsversammlung hinter sich. Um Rechtssicherheit zu erlangen, war am Sonntag noch eine Urnenwahl notwendig, die Siebler allerdings ebenfalls deutlich für sich entscheiden konnte: Von 50 abgegebenen Stimmen votierten 47 für Siebler.
"Das war jetzt ein wichtiger Schritt", sagte Siebler in einer ersten Reaktion. Er sei entspannt an das Wochenende herangegangen, sei allerdings aber froh, dass es am Ende ein eindeutiges Ergebnis gegeben hatte. In seiner Bewerbungsrede betonte Siebler, dass es enorm wichtig sei, ein eigenes Mandat im Bundestag zu haben. So werde auch die Wahrnehmung grüner Themen in der Region erhöht. Siebler skizzierte einige Eckpunkte seiner politischen Schwerpunkte - Bildungsgerechtigkeit, Digitalisierung, Weiterentwicklung Erneuerbare Energien, eine kluge Energie- und Wirtschaftspolitik - und machte klar: "Man kennt mich als jemanden, mit dem man rechnen und auf den man zählen kann. "
Er rechne zudem mit einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste der bayerischen Grünen. "Das ist mein Ziel", versicherte er dem DK. Die Delegierten würden mit Sicherheit "aufmerksam die politischen Lebensläufe der Kandidaten verfolgen". Und da könne er unter anderem auf die acht Jahre währende Arbeit im Bezirkstag verweisen. Die Aufstellungsversammlung der Landes-Partei findet Mitte April statt. Nach den aktuellen Umfrage-Ergebnissen von Infratest könnten die Grünen in Bayern bis zu 29 Abgeordnete nach Berlin schicken. In der laufenden Periode sind es elf.
In den kommenden Wochen will er, mit Unterstützung, sein Wahlprogramm ausarbeiten. Aufgebaut auf dem Entwurf der Bundespartei. Der erste Vorschlag dazu soll in wenigen Tagen kommen. "Dann stürze ich mich darauf und werde auch aktiv Einfluss nehmen", versprach Siebler. Ausgehend von den verschiedenen Themen, die dort zu finden sind, werde er dann seine eigenen Schwerpunkt herausarbeiten.
DK
Marco Schneider
Artikel kommentieren