Pfaffenhofen
Jähes Ende eines Abenteuertrips

Pfaffenhofenerin Nina Gunther muss das über sieben Tage dauernde Bike Transalp vorzeitig abbrechen

16.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:48 Uhr
Durch steiniges Gelände geht es für Nina Gunther beim Transalp, das als eines der größten und längsten europäischen Etappenrennen für Mountainbike-Fahrer gilt. Ans Ziel gelangt die Pfaffenhofenerin allerdings nicht: Sie muss das Rennen vorzeitig beenden. −Foto: Sportograf

Pfaffenhofen - Die 24-jährige Mountainbikerin Nina Gunther hat beim Etappenrennen Bike Transalp nach fünf starken ersten Tagen den Wettbewerb wegen Magenproblemen nicht beenden können.

Die Pfaffenhofener Radsportlerin hatte mit ihrer Partnerin Nina Krauss zuvor starke Einzelergebnisse eingesammelt.

Mehr als 570 Kilometer und mehr als 18000 Höhenmeter standen für Gunther und Krauss in sieben Tagen auf dem Programm. Vor dem Start beim laut Gunther "größten und längsten europäische Etappenrennen für Mountainbike-Fahrer" hatten sich die beiden jungen Frauen eine Platzierung unter den ersten Drei in der Damenwertung vorgenommen. Und direkt auf der ersten Etappe von Nauders (Tirol) nach Livigno in der Lombardei sah dieses Ziel sehr greifbar aus. Denn Gunther und Krauss beendeten den ersten Tag nach knapp 100 Kilometern und rund 3100 Höhenmetern auf dem dritten Platz. "Damit waren wir total happy, sagte Gunther nach dem Wettbewerb.

In den Tagen danach entwickelte sich auf jeder Etappe ein harter Zweikampf mit einem anderen deutschen Team. Schon am zweiten Tag duellierten sich die beiden Zweier-Teams hartnäckig, befanden sich immer in Sichtweite. "Wir waren beim Bergauf-Fahren schneller, das andere Team war bergab besser", sagte Gunter. Auf der zweiten Etappe kamen Gunther und Krauss als Vierte ins Ziel. Und so ging es auf den folgenden Etappen weiter. Am dritten Tag lag das Team der Pfaffenhofenerin wieder lange auf Rang drei, Krauss hatte am letzten Berg aber Probleme, sodass die beiden wieder Vierter wurden. Auch am vierten und fünften Tag verloren Gunther und Krauss diesen Zweikampf.

Gunther genoss das Rennen, die Atmosphäre im Fahrerfeld und die starke Abstimmung mit ihrer Partnerin. "Wir haben als Team gut harmoniert, das Zusammenspiel hat extrem gut funktioniert", sagte die 24-Jährige. "Wir haben uns gegenseitig Windschatten gegeben uns motiviert, wenn die andere gerade nicht konnte. "

Dieses Teamzusammenspiel ist eine wichtige Voraussetzung, denn die körperliche Belastung ist bei diesem Rennen sehr hoch. Die Fahrer sind jeden Tag sieben bis acht Stunden auf dem Rad, legen um die 100 Kilometer und an mehreren Tagen mehr als 3000 Höhemeter zurück. Danach muss die Ausrüstung gereinigt werden, nach Duschen und Essen bleibt wenig Zeit zum Schlafen. "Die Erholungszeit ist sehr kurz", erklärte Gunther. "Außerdem sind die Abfahrten sehr technisch, das ist alles sehr anspruchsvoll. " Im Fall von Gunther und Krauss kam noch das tägliche Duell um Platz drei hinzu. "Dieser permanente Kampf ist sehr kraftraubend. "

An den letzten beiden Tagen konnte das Duo dieses Duell aber nicht fortführen. Denn vor der sechsten Etappe bekam Gunther starke Magenprobleme. "Es hatte mehrere Fahrer erwischt", erzählte Gunther, die Probleme bei der Ernährungsversorgung als Auslöser vermutet. "Ich habe lange überlegt, aber es wäre gesundheitlich nicht gegangen. " Krauss fuhr das Rennen zwar zu Ende, doch weil Gunther aussetzen musste, fielen die beiden aus der Wertung.

Beide Radsportlerinnen waren im Anschluss natürlich enttäuscht. "Ein vierter Platz beim Bike Transalp wäre wahnsinnig viel wert gewesen", sagte Gunther. "Es ärgert mich, dass ich die sieben Tage nicht durchfahren konnte und das Ziel in Riva del Garda nicht erreicht habe. Ich werde auf jeden Fall noch einmal an diesem Rennen teilnehmen. " In Zukunft will die Pfaffenhofenerin öfter bei Mehr-Tages-Rennen starten. "Ich bin definitiv auf den Geschmack gekommen. " Und mit der Leistung auf den ersten fünf Etappen war Gunther auch sehr zufrieden. "Am ersten Tag war es ein perfektes Rennen, an den anderen Tagen war es extrem spannend und wir haben alles gegeben. Mehr wäre nicht drin gewesen. "

PK


Christian Missy