Ingolstadt (DK) Wer ihn am Schnapsregal im Supermarkt schon einmal aus Büchern von Alkoholikern lesen gehört hat, kennt Jens Rohrer. Nun präsentiert der Ingolstädter Autor am kommenden Samstag, 7. November, um 20 Uhr im Kleinen Haus sein neues Buch „Guerillas und Schmotter“. Darin erzählt er nicht nur von seinen Erfahrungen bei jenen unangemeldeten „Guerilla“-Lesungen, sondern hat viele weitere satirische und skurrile Kurzgeschichten zusammengefasst. „Was ,Schmotter’ heißt, wird aber erst im Buch verraten“, verkündet Rohrer geheimnisvoll.
Einige seiner Texte haben einen lokalen Bezug und handeln zum Beispiel vom Ingolstadt im Jahr 4512. Rohrer reist 2500 Jahre in die Zukunft und merkt, dass sich eigentlich gar nicht so viel verändert hat. Zwar gebe es fliegende Autos, die dürften aber nur einige Zentimeter über dem Boden schweben. Und das Alte Rathaus wurde durch einen Betonquader ersetzt, „damit es sich homogen in die Umgebung einfügen kann“, erklärt der 40-Jährige. Oder wie wäre es mit einem Ingolstädter Arbeiter, der durch einen Schabernack der Elfen Puck, Oberon und Titania im Körper eines Kollegen in Detroit wieder aufwacht? Zwei Autostädte – die eine einst florierend, die andere heute wirtschaftlich stark – stehen hier im Mittelpunkt.
Die Texte sind eine Sammlung von Rohrers Werken aus den vergangenen sechs Jahren. „Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich mittlerweile genug Material für ein Buch habe“, sagt der Autor. Am Samstag liest Rohrer gemeinsam mit den Schauspielern Jan Gebauer und Mira Fajfer aus fünf seiner Kurzgeschichten. Donald Berkenhoff, Dramaturg am Stadttheater, wird einige einführende Worte sprechen.
Die Lesung beginnt um 20 Uhr im Kleinen Haus. Der Eintritt kostet fünf Euro. Das Buch „Guerillas und Schmotter“ erscheint im Bayerischer Poeten- und Belletristik-Verlag und ist ab Samstag für neun Euro zu erhalten.
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