Beilngries
Im Seniorenzentrum stehen größere Umbauarbeiten an - Erwartete Kosten: 1,16 Millionen Euro

Die Zahl der Einzelzimmer steigt

23.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Fast 1,2 Millionen Euro werden die bevorstehenden Umbauarbeiten im Beilngrieser Seniorenzentrum verschlingen. Im Sommer sollen die Arbeiter anrücken. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Im Beilngrieser Seniorenzentrum stehen größere Umbauarbeiten an. Die Gesamtkosten für die Lazarettstiftung werden sich auf knapp 1,2 Millionen Euro belaufen, so die aktuellen Planungen. Durch die Maßnahme soll vor allem die Zahl der Einzelzimmer steigen.

Die Vorbereitungen laufen bereits, im Sommer sollen dann die Bauarbeiter anrücken. Diesen Zeitplan hat Stadtbaumeister Thomas Seitz jüngst den Stadträten vorgestellt. Das Vorhaben im Seniorenzentrum gliedert sich in zwei Maßnahmen - eine im Erdgeschoss, die andere im ersten Obergeschoss.

Mit letzteren Arbeiten will man loslegen, so Seitz. Sie sind auch die deutlich teureren. Dabei ist vorgesehen, sechs Mitwohnungen aufzulösen. Dies sei nötig, da es inzwischen andere Standards gibt, zum Beispiel in Sachen Raumgröße. Außerdem sei der Bedarf an Einzelzimmern sehr groß. Da aus den sechs Mietwohnungen künftig zwölf Einzelzimmer werden, könne man somit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, so die Information für die Stadträte. Außerdem sollen im ersten Obergeschoss noch ein Lager- und ein Aufenthaltsraum angelegt werden. Die Kosten für dieses Maßnahmenbündel sind mit knapp 954 000 Euro veranschlagt.

Wenn die Arbeiter hiermit fertig sind, soll es im Erdgeschoss weitergehen. Dort sind drei Zimmer zu klein. Sie erfüllen nicht die erforderliche Mindestgröße von 14 Quadratmetern. An ihrer Stelle sollen künftig nur noch zwei Einzelzimmer zur Verfügung stehen - die werden aber dann beide eine Größe haben, die den rechtlichen Vorgaben entspricht. Eines davon wird rollstuhlgerecht angelegt. Die erwarteten Kosten für diese Maßnahme liegen bei 198 000 Euro.

Die Arbeiten in beiden Stockwerken in einem Rutsch zu erledigen, kommt für die Verantwortlichen nicht in Frage. Manfred Funk, Bereichsleiter Finanzen der Kliniken im Naturpark Altmühltal, die bekanntermaßen über einen Managementvertrag die Wirtschafts- und Finanzplanung für das Seniorenzentrum übernehmen, berichtete dazu aus seiner Erfahrung: "Es ist nicht sinnvoll, bei laufendem Betrieb zwei Baustellen gleichzeitig zu betreiben." Schon eine Maßnahme sei in Sachen Staub und Lärm eine Herausforderung. Die Bewohner sollen schließlich so wenig wie möglich belastet werden.

Zur Finanzierung des Projektes gehen einige Details aus dem Wirtschaftsplan der Lazarettstiftung Beilngries für das Haushaltsjahr 2018 hervor. Dabei sind zunächst nur die Kosten für den ersten Bauabschnitt enthalten. Mit dem Erdgeschoss wird schließlich nicht vor 2019 angefangen. Bei den für das erste Obergeschoss veranschlagten 954 000 Euro kann die Lazarettstiftung maximal 750 000 aus eigenen Mitteln decken. "Mehr wäre nicht sinnvoll, da ein gewisser Puffer an Eigenmitteln für den laufenden Betrieb nötig ist", so Funk. 25 000 Euro an Rücklagen wurden bereits eingebracht, 400 000 Euro sollen es heuer sein und weitere 325 000 Euro im nächsten Jahr. Dann ist auch eine Kreditaufnahme vorgesehen, um die Gesamtsumme stemmen zu können. Vorgesehen sind 217 000 Euro, es könnten aber auch bis zu 300 000 Euro werden, wie zu erfahren war. Die fortlaufenden Tilgungsleistungen an die Stadt werden gemäß eines Stadtratsbeschlusses vom Dezember 2017 vorübergehend ausgesetzt. Dies sei besser, als wenn die Stadt parallel zu den anstehenden eigenen Großprojekten noch einen größeren Batzen Geld für den Umbau im Seniorenzentrum einbringen müsste, so Bürgermeister Alexander Anetsberger. Das Gesamtvorhaben wurde im Gremium einstimmig abgesegnet.

WIRTSCHAFTSPLAN DER LAZARETTSTIFTUNG

Die Beilngrieser Stadträte haben sich jüngst nicht nur mit den geplanten Umbauarbeiten im örtlichen Seniorenzentrum beschäftigt. Ihnen wurde auch der Wirtschaftsplan der Lazarettstiftung für das Haushaltsjahr 2018 vorgestellt. In der bewährten Form übernahm diese Aufgabe Manfred Funk, Bereichsleiter Finanzen bei den Kliniken im Naturpark Altmühltal.

Er teilte mit, dass es im Beilngrieser Seniorenzentrum 75 Plätze für Dauer- und Kurzzeitpflege sowie acht Plätze für Tagespflege gibt. Das Haus sei auch im vergangenen Jahr nahezu durchgehend vollständig belegt gewesen, teilte Funk mit. In seinem schriftlich vorgelegten Resümee heißt es: "Das Seniorenzentrum verfügt über einen sehr guten Ruf in der Bevölkerung und konnte bislang beste Prüfungsergebnisse der Heimaufsicht sowie des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung vorweisen und erfreut sich daher einer guten Nachfrage." Die Heimleitung liegt seit 1. Juli 2014 in den Händen von Marina Bär. Pflegedienstleiterin ist Sabine Auhuber.

Aus finanzieller Sicht sei man durchaus gut aufgestellt, wie zu erfahren war. Mit dem Umbau steht aber auch eine gehörige Investition ins Haus, die nicht ohne eine Kreditaufnahme zu stemmen sein wird (siehe eigenen Bericht) . Die Tilgungsleistungen an die Stadt werden vorübergehend ausgesetzt. Betriebszuschüsse der Stadt sind trotz der geplanten Investitionen aber nicht vorgesehen, wie Manfred Funk ausdrücklich betonte. | rgf