Riedenburg
Im Hafen ist alles im Lot

Zweckverband erwirtschaftet an den Standorten Riedenburg und Kelheim-Saal erneut ein sattes Plus

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Viel los: Der rege Schiffsverkehr auf den Wasserstraßen der Region, hier der Main-Donau-Kanal in Riedenburg, hat dem Hafenzweckverband wieder ein gutes Ergebnis beschert - Foto: Janda

Riedenburg/Kelheim (sja) Der Hafen Kelheim-Saal und die Riedenburger Güterlände sind zurück in der Erfolgsspur. Nach dem durchwachsenen Ergebnis im Vorjahr stiegen die Umschlagszahlen heuer wieder. Die Folge ist ein Überschuss von knapp einer halben Million Euro – deutlich mehr als erwartet.

Angesichts dieser Zahlen hatten die Verbandsräte in ihrer Sitzung auch keinen Grund zur Klage. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, stellte Landrat Hubert Faltermeier (FW) fest und freute sich, dass der Zweckverband mit seinen beiden Standorten in Kelheim-Saal und Riedenburg als Landkreistochter auf eigenen Füßen steht. „Wenn wir das für alle unsere Unternehmen behaupten könnten, wäre ich glücklich“, sagte der Kreischef angesichts der momentan kränkelnden Kliniken.

Dass der Hafenzweckverband, der einst ebenfalls zu den Sorgenkindern in Kelheim gehört hatte, mittlerweile gut dasteht, schreibt Geschäftsführer Herbert Engl vor allem den ansässigen Betrieben und deren Umsatz zu. Das zeigt sich auch bei den Arbeitsplätzen im Hafen. Mittlerweile gehen dort rund 500 Menschen ihrem Tagwerk nach, wie Engl grob überschlug. Dazu kommen noch die Beschäftigten zahlreicher Subunternehmer, die für die großen Firmen tätig sind.

Sie alle tragen zum guten Gesamtergebnis bei. Insgesamt erwartet der Geschäftsführer allein beim Schiffsgüterumschlag bis Jahresende eine halbe Million Tonnen; schon zum Stichtag 31. Oktober lag das Ergebnis mit gut 415 000 Tonnen um 25 Prozent höher als im Vorjahr. „Heuer sind wir seit April ohne Störungen auf den Wasserstraßen“, erklärte Engl das gute Ergebnis. Sollten die Frachter auf Donau und Kanal auch in Zukunft freie Fahrt haben, hält er solche Zahlen weiterhin für realistisch. Die in Riedenburg ansässigen Firmen sollen künftig verstärkt einen Beitrag zum guten Gesamtergebnis leisten. Nachdem der Betrieb eines großen Agrarunternehmens direkt an der Güterlände beim Ortsteil Haidhof gut angelaufen ist, erwartet Engl nach mehreren sprunghaften Jahren wieder Kontinuität in der Dreiburgenstadt. „Im nächsten Jahr sollten wir dort 50 000 Tonnen umschlagen“, so seine Prognose. Zum Vergleich: Momentan liegt das Ergebnis in Riedenburg bei etwa 30 000 Tonnen.

Während sich die Entwicklung beim Güterumschlag in Kelheim-Saal auch auf den dortigen Kranbetrieb positiv auswirkte – knapp 340 000 Tonnen bedeuten einen Zuwachs um 27 Prozent –, ging der Verkehr auf den Schienen zuletzt etwas zurück. 65 000 Tonnen bis Ende Oktober bedeuten ein Minus von 15 Prozent. Engl schrieb diesen Rückgang aber einem einzigen Betrieb zu, der hinter den Erwartungen zurückblieb.

Großen Anteil am guten Ergebnis haben unterdessen die gesunkenen Ausgaben. Rund 100 000 Euro weniger musste der Zweckverband heuer in die Hand nehmen, allerdings ist diese Investition nur aufgeschoben. Wie Engl den Verbandsräten berichtete, haben Peilungen im Hafenbereich ergeben, dass die ursprünglich geplanten Schlammbaggerungen noch Zeit haben. Die Ausgaben sollen damit Ende des Jahres bei rund 1,8 Millionen Euro liegen, dem gegenüber stehen Erlöse von gut 2,3 Millionen.

„Wir können über so ein Ergebnis froh sein“, stellte Engl angesichts dieser Zahlen fest. Und tatsächlich: Das diesjährige Ergebnis ist kein Vergleich zu den beiden jüngsten Extremjahren im Hafen. Während 2012 das Geschäft nur so brummte, gingen die Zahlen im Vorjahr in den Keller. Damals hatte unter anderem das Sommer-Hochwasser große Teile des Schiffsverkehrs lahmgelegt. Gleichzeitig war das gute Ergebnis vor zwei Jahren vor allem der Ausbaggerung des Main-Donau-Kanals und der Verladung der Schlammmassen zu verdanken gewesen.