Eichstätt
Im Einsatz für die Vereinten Nationen

Antonia Kuhn hielt einen Vortrag am Gabrieli-Gymnasium über ihr außergewöhnliches Jahr

15.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:30 Uhr
Antonia Kuhn berichtete vor einer elften Klasse von ihrem Einsatz als Jugenddelegierte bei den Vereinten Nationen. −Foto: Beierl

Eichstätt (bei) Vor sechs Jahren machte die Hitzhofenerin Antonia Kuhn am Gabrieli-Gymnasium Abitur, nun kehrte sie für zwei Stunden an ihre alte Schule zurück.

Vor zwei Oberstufenkursen im Fach Sozialkunde referierte sie über ein außergewöhnliches Jahr, das nunmehr hinter ihr liegt. Denn sie setzte ihr Jurastudium in Würzburg hintan, um ehrenamtlich für die Vereinten Nationen tätig zu sein.

Dabei war sie zweimal am Hauptsitz der United Nations (UN) in New York und sprach dort auch vor einem Ausschuss der Generalversammlung. Ferner wirkte sie zusammen mit einem etwa gleichaltrigen Kollegen beratend an zwei Resolutionen mit zu den Themen Datenschutz im Digitalzeitalter und Freiwilligendienst. Und dies als 23-Jährige, in einem Alter, wo es andere noch eher geruhsam angehen lassen.

Man merkte der Referentin in jeder Phase des Vortrags ihre Zielstrebigkeit und ihren Enthusiasmus beim Einsatz für andere an. Sie berichtete zunächst über das Auswahlverfahren für das Amt eines "Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung". Für jeweils ein Jahr vertreten dabei zwei Jugendliche Deutschland bei der UN. Ziel dieser Tätigkeit sei es, wie Kuhn betonte, die Jugend bei der UN sichtbar zu machen, aber auch den Jugendlichen persönliche Möglichkeiten und Chancen von politischem Engagement aufzuzeigen. Deshalb habe sie während ihres Einsatzes eine Deutschlandtour unternommen, um möglichst viele junge Menschen zu erreichen und abzuklären, welche Forderungen im globalen Bereich vorhanden sind.

Von Seiten der Zuhörer nach den Hauptthemen befragt, die derzeit Jugendlichen auf den Nägeln brennen, nannte die Referentin die Bereiche Klima und Gleichstellung zwischen Mann und Frau. Dies seien Probleme, die nur in der internationalen Zusammenarbeit gelöst werden könnten. Daran anknüpfend nannte Kuhn weitere Hauptziele der UN, schließlich war diese nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs entstandene Einrichtung auch das derzeitige Unterrichtsthema der Oberstufenkurse. Es handelt sich dabei um die Wahrung des Weltfriedens (mit dem maßgeblichen Gremium des Weltsicherheitsrats) und der Achtung der Menschenrechte (in diesem Bereich der Menschenrechtsrat als federführende Organisation).

Auch hier hakten die Schüler nach und wollten gleichsam aus erster Hand wissen, welche längerfristigen Brennpunktthemen im Weltsicherheitsrat vorhanden seien. Die Referentin nannte hier besonders die Konflikte in Syrien und im Jemen. Abschließend gab es noch eine kurze Umfrage im Auditorium, bei der sich zeigte, dass die meisten Schüler die UN für die wichtigste internationale Organisation halten. Ebenso glauben viele, dass die Welt umso friedlicher werde, je mehr Staaten international zusammenarbeiten. Aber auch ein gewisser Reformbedarf bei der UN wurde von einem Teil der Schüler gesehen. Antonia Kuhn kann es sich übrigens derzeit durchaus vorstellen, nach ihrem Studium bei den Vereinten Nationen weiterzuarbeiten.