Eichstätt
Ideen und neue Gedanken

Der Landkreis Eichstätt verleiht erstmals einen Seniorenpreis

27.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:20 Uhr

Zum ersten Mal wurde der Seniorenpreis verliehen. Damit betrat der Landkreis Eichstätt Neuland. Die Auszeichnung soll nicht nur eine Anerkennung für ehrenamtlich geleistete Hilfe sein, sondern auch andere anspornen, sich ebenfalls auf dem Gebiet der Seniorenhilfe zu engagieren. Damit richtet die Auszeichnung den Blick auf einen Bereich, der in der Gesellschaft in den kommenden Jahren immer weiter an Bedeutung gewinnen wird. - Foto: baj

Eichstätt (DK) Die „Nachtschwärmer“ aus Kinding, „Menschen helfen Menschen“ aus Dollnstein oder Mitarbeiter des Seniorenheims in Pförring – verschiedene Gruppen und Organisationen, denen eines gemeinsam ist: Sie kümmern sich ehrenamtlich um ältere Menschen.

Um diese Leistung zu honorieren, hat sich der Landkreis eine besondere Auszeichnung einfallen lassen: den Seniorenpreis, der jetzt zum ersten Mal vergeben wurde. Damit richtet sich das Augenmerk auf einen sozialen Bereich, der in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird, und auf die Frage: Wie geht die Gesellschaft mit ihren immer älter werdenden Mitbürgern um?

Mit dem Preis sollten Menschen und Zusammenschlüsse gewürdigt werden, die in der Seniorenarbeit aktiv sind, führte Landrat Anton Knapp in die Feierstunde im Spiegelsaal der ehemaligen Residenz ein. „Sie bringen Ideen und neue Gedanken ein, die wegweisend für die Seniorenarbeit sein können.“ Der Preis solle Lob und Ansporn gleichermaßen sein. Denn wie Siegfried Fries, Leiter es Amtes für Soziales und Senioren im Landratsamt, ausführte, zwinge die demografische Entwicklung dazu, mehr für Senioren zu tun.

Abteilungsleiterin Maria Seitz erklärte die Grundbedingungen für den Seniorenpreis, der in zwei Kategorien vergeben wurde: Berücksichtigt wurden innovative Projekte und bewährte Projekte. Ob erst neu eingeführt oder länger bestehend: Alle Initiativen sollen dazu dienen, dass Senioren länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, sie sollen die Lebensqualität der Senioren steigern, und sie dürfen nicht aus dem Bereich rein kommerzieller Dienstleistung stammen. Weitere Voraussetzungen für den Preis sind die Wünsche und Bedürfnisse der älteren Leute und die Nachhaltigkeit des Projekts. Ferner sollte ein ideelles Unterstützungsschreiben der politischen Gemeinde vorliegen.

Eine Jury sichtete alle Vorschläge und nahm die Bewertung vor. Carmen Albrecht, Fachstelle für Seniorenarbeit und Bedarfsplanung, gab die Liste der Vorschläge bekannt.

Den ersten Preis in der Kategorie „Innovatives“ bekamen die „Nachtschwärmer des Schwarzachhauses“ Kinding. Dort wohnen Menschen mit Demenz, die ihr Leben nicht mehr im häuslichen Umfeld meistern können. Die „Nachtschwärmer“, sieben Frauen und Männer, kümmern sich nachts um die teils sehr betagten Bewohner – daher ihr Name. Die Nachtbereitschaft im Schwarzachhaus wird ausschließlich von dieser ehrenamtlichen Gruppe abgedeckt. Sie halten Plauderstündchen mit den Senioren, trinken Tee oder leisten ihnen Gesellschaft, wenn diese keinen Schlaf finden. Diese Arbeit setzt ein hohes Maß an Sensibilität und Einfühlungsvermögen voraus.

Den ersten Preis in der Kategorie „Bewährtes“ bekamen „Menschen helfen Menschen“ aus Dollnstein. Seit zehn Jahren gibt es den Helferkreis, dem etwa 30 ehrenamtlich tätige Mitglieder angehören. Ihr Leistungskatalog sei ausgesprochen umfassend, führte Knapp in seiner Würdigung aus: Besuche, Einkäufe mit Mitmenschen, Fahrdienste zu Ärzten, Gottesdiensten und Veranstaltungen. Das Ganze funktioniere unbürokratisch: „Ein kurzer Anruf genügt, dass sich die Ehrenamtlichen um das Problem kümmern.“

Der Seniorenpreis soll etwas Besonderes bleiben. Er wird nicht jedes Jahr verliehen, sondern in unregelmäßigen Abständen, womit die nächste Preisverleihung noch gar nicht feststeht.