Ingolstadt
"Ich bin in Top-Form"

FCI-Stürmer Lezcano strotzt nach seinem Tor gegen Köln vor Selbstvertrauen Vorfreude auf Dortmund

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Zehn Ligatore sind das Ziel: Bislang hat Dario Lezcano (hier vor dem Schalker Benedikt Höwedes) viermal getroffen. Am Freitag hofft er in Dortmund für sich und den FCI auf ein weiteres Erfolgerlebnis. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Durststrecke war lang. Seit zwölf Partien, genauer gesagt seit dem Darmstadt-Spiel am 19. November des Vorjahres hatte der FC Ingolstadt kein Stürmertor mehr erzielt. Dario Lezcano, bislang in 23 der 24 Bundesliga-Partien der Schanzer auf dem Feld, hatte sogar seit 14 Spielen nicht mehr getroffen. Und dann das: Nach einem Anspiel von Florent Hadergjonaj folgte für Lezcano ein zweifacher Doppelpass mit Sonny Kittel, ehe dem Paraguayer in der Partie gegen den 1. FC Köln (2:2) auf spektakuläre Weise das 1:1 gelang. "Ich danke Gott, dass er mir dieses Tor gegeben hat", sagt Lezcano.

Seinen letzten Treffer hatte der 26-Jährige in der Hinrunde gegen Dortmund erzielt, den Gegner, der am Wochenende erneut auf die Ingolstädter wartet. Ein Doppelpack war ihm im Oktober gegen den Champions-League-Klub sogar gelungen, am Ende reichte es für den FCI in einem spektakulären Spiel zu einem 3:3. Ein Ergebnis, mit dem die Schanzer am Freitag (20.30 Uhr) gut leben könnten. "Wir dürfen nur nicht verlieren, das ist das Wichtigste", sagt Lezcano.

Den Glauben an den Klassenerhalt hat er trotz der inzwischen sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz nicht verloren. "Wir haben Wille und Qualität. Wir gehen nicht runter", ist sich der Stürmer sicher. Auf die Frage, ob er mit dem FCI auch in der zweiten Liga antreten würde, will er sich lieber nicht konkret äußern. "Ich habe mir das noch nicht überlegt", sagt er nur. Zumindest aktuell mag er sich mit einem möglichen Wechsel nicht belasten.

Es entspricht ohnehin nicht seinem Naturell, Probleme allzu schwer zu nehmen. Das gilt auch für seine jüngste Durststrecke als Torjäger. "Ich habe versucht, nicht viel darüber nachzudenken. Der Trainer hat zu mir gesagt, dass Wichtigste ist, dass ich für die Mannschaft arbeite. Dann kommen die Tore von alleine." Tatsächlich profitierte die FCI-Elf zuletzt vorwiegend von der mannschaftsdienlichen Spielweise Lezcanos, der mit dem Rücken zum gegnerischen Tor - oft gegen zwei oder mehr Gegenspieler - versuchen muss, die Bälle zu behaupten. Keine einfache Aufgabe, die der Südamerikaner aber klaglos akzeptiert. Von den anvisierten zehn Saisontreffern ("Ich glaube, ich schaffe das") ist er - auch wenn er gegen Köln sein viertes Erfolgserlebnis feiern konnte - deshalb auch noch ein Stück entfernt.

Cheftrainer Maik Walpurgis bleibt dennoch gelassen. Schon in der Hinrunde lobte er Lezcano, weil er "die Gegner bindet und immer wieder Räume für die anderen schafft. Er hat sich den Zielen des Teams total verschrieben. Das macht er sehr gut".

Überdies wirkt Lezcano fit, hat seine langwierigen Oberschenkelprobleme, die ihn in der Hinrunde immer wieder einschränkten, längst überwunden. "Ich bin in Top-Form und will jetzt so weitermachen", sagt er noch einmal mit Blick auf seinen Treffer gegen Köln. In der teaminternen Torjägerliste schloss mit diesem Treffer zum Führenden Almog Cohen auf.

Die Vorbereitung mit Kittel war übrigens kein Zufallsprodukt. "Wir haben im Training fast die gleiche Kombination geübt, mit einem Kontakt", verrät der Angreifer, der gleich die Gelegenheit nutzt, um das gute Verständnis mit seinem neuen Nebenmann zu loben. "Sonny ist auch in Topform, das Tor gibt uns beiden Selbstvertrauen", sagt Lezcano.

Gute Voraussetzungen für die anstehende Partie in Dortmund. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause können die Ingolstädter hoffen, dass die Gastgeber am Freitag durch ihr DFB-Pokalspiel gestern in Lotte etwas müde sein könnten. "Sie haben wenig Zeit", gibt Lezcano zu bedenken und macht seinen Teamkollegen Mut. "Wir müssen wieder so gut spielen wie gegen Köln, dann haben wir gegen jede Mannschaft eine Chance", sagt er.

Solange die Mannschaft erfolgreich ist, ist ihm ein eigener Treffer im Übrigen gar nicht so wichtig. "Wenn ich kein Tor schieße, dann bereite ich eins vor", kündigt der Stürmer an. Es wird ja nicht noch einmal 14 Spiele dauern, bis er wieder trifft.