Nürnberg
Ice Tigers: Spaß trotz Sorgenfalten

12.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:05 Uhr
  −Foto: Oliver Strisch

Nürnberg (alp) Wer in den vergangenen Monaten die Nachrichten rund um die Nürnberg Ice Tigers verfolgt hat, musste den Eindruck gewinnen, dass es um das Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht zum Besten steht.

Die schmerzhaften Abgänge der Nationalstürmer Yasin Ehliz und Leo Pföderl, die Kürzung des Etats, der existenzbedrohende Rückzug von Hauptsponsor Thomas Sabo im kommenden Sommer, die beinahe unheimliche Verletzungsmisere in der Saisonvorbereitung, die vermasselte Generalprobe beim Zweitligisten Bietigheim: Wie sollen die Franken unter diesen Umständen eine erfolgreiche Spielzeit aufs Eis legen?

Mit Spaß im Training zum Beispiel. "Unsere Spieler arbeiten sehr ernst, aber sie lächeln dabei", sagte der neue Trainer Kurt Kleinendorst (Foto) dem Onlineportal "Nordbayern". Verteidiger Tim Bender gefällt's: "Im Gegensatz zum letzten Jahr ist viel mehr Speed drin. Es ist alles strukturierter. Letztes Jahr war es ein bisschen Larifari. " Kleinendorst gab gegenüber der "Eishockey News" gar den Titel als Ziel aus: "Alles andere wäre nicht fair. "

Obwohl Sturm-Hoffnungsträger Jim O'Brien sowie sechs weitere Ice Tigers längerfristig verletzt ausfallen, bleiben die Nürnberger also ambitioniert. Wie realistisch die Ziele sind, wird sich schon am DEL-Auftaktwochenende weisen, wenn Meister Mannheim (heute, 19.30 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung) und Ingolstadt (Sonntag, 19 Uhr, Saturn-Arena) als Gegner warten. Viel Verantwortung lastet auf Goalie Niklas Treutle, Verteidiger Chris Summers und den Angreifern Brandon Buck, Will Acton sowie Patrick Reimer, die das Team führen sollen.

Auch für die fernere Zukunft bleibt Kapitän Reimer optimistisch: "Der Standort Nürnberg ist gefestigt. Man hat im Umfeld genügend Möglichkeiten, potenzielle Sponsoren zu finden", sagt der 36-Jährige. Eine erfolgreiche Saison würde dabei helfen, doch die fetten Jahre mit drei Halbfinal-Teilnahmen in Folge (2016 bis 2018) sind wohl vorerst vorbei.

Foto: Strisch/dpa