Hamburg
Hoffen auf den "Fußballgott"

Angreifer Alexander Meier soll den FC St. Pauli aus der Ergebniskrise führen

22.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:03 Uhr
Kehrte zum FC St. Pauli zurück: Alexander Meier. −Foto: Daniel Reinhardt

Hamburg/Ingolstadt (szj) Die Rückkehr von Alexander Meier zum FC St. Pauli war das Thema in der Winterpause der 2. Fußball-Bundesliga.

Mit vier Torbeteiligungen in vier Partien hat der Angreifer auch gleich bewiesen, dass er trotz seiner inzwischen 36 Jahre noch nicht zum alten Eisen gehört. Doch trotz seines vielversprechenden Einstands kam der Kiezklub zuletzt außer Tritt.

Obwohl die Hanseaten vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 13 Uhr) nur zwei Punkte hinter dem Aufstiegsrelegationsplatz liegen, machte sich in den vergangenen Tagen rund ums Millerntor Unruhe breit. Denn mit nur einem Sieg aus vier Partien und der schlechtesten Saisonleistung in der Vorwoche gegen Erzgebirge Aue (1:2) fielen die Paulianer vom dritten auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Erinnerungen an den Fehlstart aus der Hinrunde wurden wach.

"Nach der Niederlage gegen Aue war schon ein kleiner Knick zu spüren", gesteht Marvin Knoll. "Wir können wie in der Hinrunde eine Parallele ziehen. Da haben wir den Bock umgestoßen, und ich hoffe, dass uns das jetzt auch gelingt", erinnert sich der Mittelfeldspieler. Begünstigt durch einen Torwartfehler von Marco Knaller hatten die Norddeutschen in Ingolstadt (0:1) ihre Negativserie beendet. "Jetzt ist so eine Situation, wo wir uns als Mannschaft und ich mich als Trainer behaupten müssen", sagte Pauli-Trainer Markus Kauczinski im September 2018 vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub. Während das dem 49-Jährigen damals gelang, musste Stefan Leitl bei den Schanzern einen Tag nach der Niederlage seinen Stuhl räumen.

Damals wie heute plagen St. Pauli Defensivprobleme. "Wir wissen, dass wir kompakter stehen müssen", stellt Kauczinski fest, nachdem seine Mannschaft in den bislang vier Partien bereits zehn Gegentore kassierte. Vor allem der langfristige Ausfall von Innenverteidiger Philipp Ziereis macht sich bemerkbar. Zudem hinkt Abwehrchef Christopher Avevor seiner Form hinterher. "Möglicherweise wird es Umstellungen geben. Wir wollen Spieler finden, die in der Lage sind, abzuliefern", sagt Kauczinski, der neben Ziereis auf Dimitrios Diamantiakos, Henk Veerman, Johannes Flum und Jeremy Dudziak verzichten muss. Zudem steht ein Fragezeichen hinter den Einsätzen von Sami Allagui und Jan-Philipp Kalla.

Meier jedoch ist einer, der abliefern kann. Mit drei Treffern und einer Vorlage ist der Stoßstürmer nach Fabian Klos von Arminia Bielefeld der torgefährlichste Zweitliga-Profi des Jahres - und genießt wie schon bei Eintracht Frankfurt den Ruf als "Fußballgott". "Er ist unfassbar gefährlich im Sechzehner", sagt Ingolstadts Trainer Jens Keller über seinen ehemaligen Teamkollegen. "Es gibt noch Spieler, die mit mir gespielt haben. Das ist ein Wahnsinn", scherzt der 48-Jährige über die gemeinsame Zeit bei den Hessen (2004/05). "Deshalb müssen wir schauen, dass nicht so viele in den Strafraum kommen, und wenn sie reinkommen, dass wir nahe an Alex dran sind", fordert Keller. Sein Gegenüber hofft darweil gegen den FCI erneut auf den Wendepunkt. "Die Energie unter der Woche war sehr gut. Daher: Leinen los, einfach spielen", meint Kauczinski.
 

Julian Schultz