Dollnstein
"Höllenbrut" auf Betriebsausflug

15.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:15 Uhr

Fröhliche Maschkerer sorgten für gute Laune.

Dollnstein (EK) Der Rosenmontagszug in Dollnstein ist immer einen Besuch wert. Mit enormen Aufwand und viel Liebe zum Detail präsentieren sich die einzelnen Gruppen und nehmen dabei brennende Themen aus der Gemeinde und der Weltgeschichte treffend aufs Korn.

Das war heuer nicht anders. Nur säumten bei der Eiseskälte, die gestern herrschte, nicht ganz so viele Zaungäste die Straßen wie gewohnt. Wer gekommen war, erlebte einen farbenprächtigen Gaudiwurm, der jede Menge Stimmung und guter Laune verbreitete. 25 Gruppen, darunter sechs Wagen, zogen durch den Ort bis zum Marktplatz, wo sich Faschingszug schließlich auflösen sollte.

Angeführt vom Prinzenpaar Christina und Daniel und dem kleinen Prinzenpaar Katharina und Elias, die im edlen Cabrio vorfuhren, setzten sich die Maschkerer in Bewegung. Die Dollnsteiner Blaskapelle setzte die entscheidenden musikalischen Akzente und natürlich waren auch die drei Dollnsteiner Garden ganz vorne mit dabei. Ein Luftschloss hatten die Gardetrainerinnen kreiert und mit vielen bunten Luftballons verziert.

Einen der aufwendigsten Wagen hatten sicher Peter Mittermeier und seine Freunde gefertigt. "Die Hölle auf Betriebsausflug" hieß das Motto, und noch nicht einmal der Höllenhund wurde vergessen. An Michael Jacksons "Black and White" erinnerte die Gruppe Lenz. Die Pfaffenbügler machten auf den langsamen Baufortschritt so mancher Dollnsteiner Projekte aufmerksam und boten ihre Hilfe an. Der Bautrupp nimmt Aufträge an ...

Eine gute Anregung zur Dollnsteiner Burg hatten Hannelore Bauer und ihre Leute. Sie hatten sich als Sahnetörtchen verkleidet und möchten ein Burgcafé eröffnen. Eine ebenso süße Idee hatte die Gruppe um Marion Pfister. Sie ging als Schokoladentafeln: Einfach zum Anbeißen.

Die "Schönsten" fanden sich bei den DC Bulls, die damit die vielen Casting-Shows auf den Arm nahmen. Mit "Bauer sucht Frau" hatten gleich zwei Gruppen den richtigen Riecher für Humor, der ankam: Bei der Blaskapelle suchten "Bäuerinnen" einen Zukünftigen, und die Gruppe Sandra Beck präzisierte das Thema auf "Milchbauer sucht Frau". Hier marschierten lustige Kühe im Zug und Kinder mit Traktoren zockelten ebenfalls mit.

Mehrere Gäste von außerhalb wirkten ebenfalls am Gaudiwurm mit. Aus Mörnsheim kamen Schneemänner angereist, die angesichts des drohenden Klimawandels um Asyl nachsuchten. Die Oldtimerfreunde Mühlheim fordern keine Abwrackprämie, sondern im Gegenteil eine Aufwrackprämie für restaurierte Fahrzeuge. "Wenig Text viel Bass!" war auf dem Wagen der Faschingsfreunde aus Blossenau gepinselt – und sie hielten sich an ihr Versprechen.

Ein ureigenstes Breitenfurter Thema griff die dortige Feuerwehr auf. Nachdem die Wasserpreise in exorbitante Höhen gestiegen sind, präsentierten die Floriansjünger nun die ultimative Lösung: einen Bierbrunnen.

Der Liederkranz setzte auf – na, auf was schon – natürlich auf "Musik ist Trumpf". Die Sangesfreunde hatten sich entsprechend in Spielkartenkostüme geworfen. Die Obereichstätter hatten Schlümpfe geschickt, die viel Applaus einheimsten.

Asterix und Obelix mit einem Mini-Gallier waren auch dabei. In witzigen Verkleidungen kamen auch die Gruppe Susanne Mayer und der Anglerverein daher. Andy Wünsch und seine Kumpels hatten einen Wagen in ein Krankenhaus umgebaut und beschäftigten sich mit der Schweinegrippe. Die Feuerwehr Dollnstein dagegen sieht den Fasching schon am Ende und war dabei, ihn zu begraben.

Ines Mader stellte alle Gruppen mit einem witzigen Sprüchlein vor. Nachdem alle an der Zuschauermenge am Marktplatz vorbei defiliert waren, zeigten die Garden auf der Bühne ihr Programm.

Und weil es beim Dollnsteiner Fasching Schlag auf Schlag geht, haben die Marktfrauen am heutigen Dienstag ab 14 Uhr vor dem Marktfrauenbrunnen ihren großen Auftritt.