Schrobenhausen
Historisch und trotzdem brandaktuell

Ab morgen zeigt das Pegasus-Theater die altgriechische Komödie "Der Frieden" im Herzog-Filmtheater

20.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:56 Uhr

Schminken für den großen Auftritt: Auch wenn die Maskenbildner vom Pegasus-Theater im kleinen Kinosaal des Herzog-Filmtheaters ein bisschen improvisieren müssen, bewahren sie beim Make-up die Geduld und eine ruhige Hand. Zu sehen ist ihr Werk bei insgesamt 13 Aufführungen, die erste davon am morgigen Freitag um 19.30 Uhr. - Foto: Cordula Wiedenmann

Schrobenhausen/Aichach (SZ) Was haben ein überdimensionierter Mistkäfer, ein riesiger Mörser und ein Einkaufswagen im alten Kino in Schrobenhausen zu suchen? Diese und andere Fragen können sich die Zuschauer stellen, wenn am morgigen Freitag die diesjährigen Pegasus-Aufführungen starten.

Während sich Politiker aus aller Welt den Kopf zerbrechen, wie Kriege zu beenden sind, hat sich das Team des Pegasus-Theaters kreativ mit dieser schier unlösbaren Aufgabe auseinandergesetzt. Und hier zeigt sich auch wieder einmal, dass die Ursache allen Übels so alt ist wie die Menschheit selbst. Denn das Grundgerüst des Stückes "Der Frieden" nach Aristophanes ist fast 2500 Jahre alt, uraufgeführt im Jahr 421 v. Chr. von einem Großmeister der klassischen griechischen Komödie - und als Parabel für den Menschen dennoch zeitlos.

Zum Stück selbst: Der Winzer Trygäos bricht auf einem monströsen Mistkäfer zum Olymp auf, um die Götter anzuklagen, warum sie Griechenland mit Krieg verheeren. Dort angekommen muss er aber feststellen, dass der gewaltige Zeus und die anderen Unsterblichen den allzu kriegslüsternen und unversöhnlichen Menschen längst enttäuscht den Rücken gekehrt haben. Einzig in Hermes, der als Gott der Diebe die Menschen vielleicht am besten versteht, kann Trygäos noch einen Verbündeten finden. Mit seiner Hilfe befreit er die gefangen genommene Friedensgöttin und kehrt nach Hellas zurück. Aber nicht alle können sich darüber freuen.

Die Inszenierung des Stückes hat den Theaterverein vor einige Herausforderungen gestellt. "Wir versuchen, dem Ernst des Themas von ,Der Frieden' gerecht zu werden und es gleichzeitig unterhaltsam zu inszenieren", erklärt Johanna Mertl, eine der beiden Regisseurinnen. Und ihre Kollegin Daniela Schroll fügt hinzu: "Eine große Herausforderung für das ganze Ensemble ist dieses Jahr der Wechsel der Spielstätte, doch wir haben die neuen Gegebenheiten zu unseren Gunsten ausgenutzt."

Schroll und Mertl haben im vergangenen Jahr in der Stadthalle Schrobenhausen zum ersten Mal für das Pegasus-Theater Regie geführt und eine sehr moderne und erfolgreiche Inszenierung von Shakespeares "Der Sommernachtstraum" präsentiert. Groß sind daher in diesem Jahr die Erwartungen an die beiden jungen Damen. Dass sie sich dafür richtig ins Zeug legen, sieht man sofort, wenn man das alte Herzoganger-Kino betritt - überall liegt Werkzeug herum, das kleine hölzerne Podest vor der Leinwand im großen Kinosaal wurde zu einer stattlichen Bühne ausgebaut, der kleine Kinosaal ist von Maskenbildnern mit Beschlag belegt und zwischen Kinostühlen und vor der alten Leinwand stehen Requisiten und Kostümständer herum. Trotz aller Schwierigkeiten ist die Stimmung bei allen Beteiligten sehr ausgelassen. Man spürt den Tatendrang und die Begeisterung bei den Akteuren und allen Helfern des Produktionsteams. Und dafür sparen die Regisseurinnen auch nicht mit Lob. "Das Tolle ist, dass die Zusammenarbeit, sowohl im Ensemble, als auch mit allen anderen Beteiligten, eine große Herzlichkeit und Professionalität auszeichnet", erklärt Daniela Schroll auf die Frage, was ihr beim Pegasus-Theater so gut gefällt. Und Johanna Mertl ergänzt: "Wir sind immer wieder begeistert, wie reibungslos die Zahnräder des Pegasus-Uhrwerks ineinandergreifen."

Für die Premiere am morgigen Freitag wünschen sich die beiden einen reibungslosen Ablauf. "Wir hoffen, dass die Zuschauer genauso viel Freude haben werden wie letztes Jahr", merkt Mertl an. "Und wir freuen uns, wenn wir zusätzlich zu den treuen Pegasus-Besuchern auch neue, junge Menschen fürs Theater begeistern können", fügt Schroll hinzu.

Karten für die insgesamt 13 Aufführungen können telefonisch unter (08251) 204 60 46, per E-Mail unter karten@pegasus-theater.de oder online unter www.pegasus-theater.de/termine" class="more" rel="nofollow"%> reserviert werden.