Heizstrahler und Po-Sensoren

13.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Viel Wärme, wenig Gäste: Die Heizstrahler unter den Schirmen des Viktualienmarktes liefern immer wieder Diskussionsstoff. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Der Winter naht, das Thermometer fällt, und schon glühen am Viktualienmarkt wieder die Heizstrahler. Mit der gleichen Naturgesetzlichkeit beginnen wieder die Diskussionen über die Energieverschwendung, die sich die IFG an den Marktständen leistet.

Alle ökologischen Appelle haben bislang nicht gefruchtet: Der Viktualienmarkt wird nach wie vor zumindest in der Übergangszeit beheizt. Schon vor zwei Jahren hatte IFG-Geschäftsführer Werner Richler ausrechnen lassen, dass die Heizstrahler unter den Schirmen rund 38 400 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen, etwas mehr als ein durchschnittliches Einfamilienhaus.

"Die Heizstrahler haben sich im letzten Winter sehr bewährt", berichtete Richler in der jüngsten Sitzung des IFG-Beirates, "das mit den Heizpilzen wird auch privat eine gewisse Mode." Die IFG als Vermieterin der Stände habe eine Menge Geld in den Viktualienmarkt investiert. "Ich möchte die Gäste auch im Winter halten. Wenn sich’s nicht rechnen würde, würden wir’s nicht machen."

Manfred Schuhmann (SPD) fand das wenig überzeugend. "Kein Mensch verbindet einen Biergartenbetrieb mit dem Winter", kritisierte er die Energieverschwendung der IFG, "das ist genauso blöd, wie wenn eine Halle gebaut wird, in der man Ski fahren kann."

Petra Kleine (Grüne) kündigte zwar an, dass sie sich "nicht an einem Heizpilz anketten" werde. Dennoch suchte OB Alfred Lehmann nach einem Kompromiss. Vielleicht könne man sich ja darauf einigen, dass bei Frost maximal an einem Stand geheizt werde.

Eine ganz andere Idee hatte Christel Ernst (FDP): eine Automatik, die den Heizstrahler nur dann einschaltet, wenn sich tatsächlich Gäste an dem betreffenden Stand aufhalten. Als Baureferent Franz Pögl daraufhin etwas von "Po-Sensoren" murmelte, zog es der Beirat vor, sich doch lieber anderen Themen zuzuwenden.