Ingolstadt
Heiraten liegt wieder im Trend

Höchste Zahl an Hochzeiten seit der Jahrtausendwende - Noch nie so viele Geburten wie 2017

02.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr

Wenn schon, denn schon: Für Romantiker ist die Trauung bei Kerzenschein fast ein Muss. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Ingolstädter Standesamt diese Möglichkeit an. Bis zu 100 Kerzen stehen dann in den Abendstunden im Trauungszimmer im Alten Rathaus. - Foto: DK-Archiv

Ingolstadt (DK) Anna und Maximilian waren im vergangenen Jahr die beliebtesten Vornamen am Standesamt Ingolstadt. Und die Zahl der Geburten erreichte mit 2721 einen Höchstwert.

Noch nie kamen in Ingolstadt so viele Kinder zur Welt wie im vergangenen Jahr: Exakt 2721 Geburten hat das Standesamt 2017 registriert. Das sind 66 mehr als im Jahr davor. Das Ingolstädter Standesamt verzeichnet damit bereits im 6. Jahr in Folge eine Steigerung bei den Geburtenzahlen. Die Marke von 2000 wurde erstmals 2009 überschritten. Der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende wurde 2001 verzeichnet: Damals kamen in Ingolstadt 1615 Kinder zur Welt. Die steigenden Geburtenzahlen gehen Hand in Hand mit der Bevölkerungszunahme in Ingolstadt und in der Region. Denn das Standesamt hält alle Geburten, Eheschließungen oder Sterbefälle in Ingolstadt fest - unabhängig davon, ob es sich um Schanzer handelt oder um Auswärtige. Umgekehrt können natürlich Ingolstädter auch woanders heiraten.

Seit der Jahrtausendwende war auch die Anzahl der Heiraten noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr. 626 Paare gaben sich 2017 das Ja-Wort im Vergleich zu 589 im Jahr davor. Nur fünfmal traten seit 2000 mehr als 600 Paare vor den Traualtar, der niedrigste Wert wurde im Jahr 2006 mit 503 standesamtlichen Hochzeiten registriert. Die 626 Heiraten des Jahres 2017 sind allerdings kein absoluter Rekord. Insgesamt fünfmal wurde dieser Wert seit der Wiedervereinigung schon übertroffen - interessanterweise aber nur in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Zum letzten Mal hat Reinhard Rauscher die Zahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften formell registriert. Der Grund: Seit Oktober vergangenen Jahres gilt bundesweit die Ehe für alle. Die Zahl der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften ist seitdem bei den ganz normalen Ehen enthalten. Im Vorjahr hat Rauscher sechs eingetragene Lebenspartnerschaften beurkundet. Seit Mitte 2009 bestand diese Möglichkeit in Bayern auch vor Standesbeamten (vorher mussten die Paare zum Notar gehen), das Maximum lag 2012 bei zehn gleichgeschlechtlichen Hochzeitern.

Schließlich noch ein Blick auf die Sterbefälle. 1860 Todesfälle hat das Standesamt im Vorjahr beurkundet. Das ist der bisher zweithöchste registrierte Wert nach 1911 im Jahr 2016.

Bei den Vornamen ist die Attraktivität von Maximilian ungebrochen: Bereits im 4. Jahr steht er an der Spitze, genau 43 Mal wurde der Name von den Eltern ausgesucht. Felix (27 Nennungen), Jonas (25) und Anton (23) sind dagegen erstmals im Spitzenquintett aufgetaucht. Jakob, Paul und Elias, die 2016 und 2017 noch unter den ersten Fünf waren, sind dagegen in der Gunst der Eltern abgerutscht.

Bei den Mädchen stand drei Jahre lang Marie an der Spitze und wurde jetzt von Anna (32) abgelöst, die in den Vorjahren aber stets unter den beliebtesten fünf Vornamen lag (wie auch Emma und Maria). Marie und Maria sind dagegen 2017 in der Gunst der Eltern ziemlich weit abgerutscht und rangieren auf den Plätzen 18 und 26. Ähnlich verhält es sich mit Sophie. Der in den Vorjahren so beliebte Name rangiert auf Platz 27, während dafür die Sophia in die Spitzengruppe kletterte. Darin findet sich jetzt erstmals auch der Vorname Laura.