Heimsieg: Club schlägt Union Berlin mit 3:1

15.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Nürnberg (DK) Die Offensive macht sich, in der Abwehr knirscht es: So könnte man derzeit das Spiel des 1. FC Nürnberg beschreiben. Gegen Union Berlin siegten die Franken 3:1 und holten dabei drei wichtige Punkte, um den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht zu verlieren.

Die 1:2-Niederlage gegen den FSV Frankfurt vom vorletzten Spieltag hatten die Nürnberger noch ganz genau vor Augen: Die Franken ließen sich überrumpeln, die Abwehr zeigte deutliche Löcher und die Offensive glänzte nicht gerade mit Kreativität. Nürnbergs Trainer René Weiler gab aus diesem Grund vor dem Heimspiel gegen Union Berlin die Losung aus, früh zu attackieren und sich definitiv anders in der Offensive zu präsentieren. Aus diesem Grund wagte sich Weiler an eine für den Schweizer sehr offensiv ausgerichtete Taktik. Im Sturm sollte diesmal nicht nur Jakub Sylvestr für Strafraummomente beim Gegner sorgen, sondern auch Peniel Mlapa. Eine ungewohnte, aber angenehme Situation, wie Sylvestr nach dem Spiel bemerkte: „Ich finde die Entscheidung gut.“

Zumindest teilweise setzten die Franken dann auch die Ansage des Trainers um. Die Nürnberger drängten von Beginn an, vor allem Sylvestr bemühte sich, den Gegner früh zu attackieren. Weiler war damit zufrieden: „Wir haben die Zweikämpfe angenommen und oft den zweiten Ball gesucht.“ Und so belohnte sich der Club gleich in der vierten Minute: Dem 1:0 von Peniel Mlapa ging eine schön einstudierte Eckballvariante zwischen Alessandro Schöpf und Sylvestr voraus. Neuzugang Guido Burgstaller kam in Ballbesitz, scheiterte aber an der Abwehrkette der Berliner. Union brachte den Ball jedoch nicht aus der Gefahrenzone, was Mlapa eiskalt ausnutzte und den Club in Führung schoss. „Das war eine sensationell gespielte Variante“, lobte Weiler.

Auch der 21-jährige Schöpf zeigte, dass sich der Club in der Offensive für das heimische Publikum etwas überlegt hatte. Zusammen mit Sylvestr spielte er einige gelungene Ballkombinationen. Kurz vor der Pause hatte der Mittelfeldstratege dann einen sehenswerten Moment, als er auf Union-Torwart Daniel Haas zulief. Schöpf blieb jedoch an der schnell nachrückenden Berliner Abwehr hängen.

Union Berlin präsentierte sich indes so, wie es zu erwarten war: Das Team von Trainer Norbert Düwel ließ den Club gewähren und wartete auf defensive Fehler der Franken. In der 17. Minute hatten die Nürnberger wieder einmal gehörige Probleme, den Ball in der eigenen Hälfte unter Kontrolle zu bringen. Schuld war wieder das ungenaue Passspiel. 40 Meter vor dem Tor der Nürnberger rollte das Leder eher zufällig zu Union-Spieler Steven Skrzybski. Er passte in den Lauf von Sebastian Polter, der wiederum ließ die völlig überraschten Ondrej Petrak und Jan Polak stehen. Der Ball landete im rechten Eck – Nürnbergs Torwart Patrick Rakovsky hatte keine Chance.

Ein Freistoß in der 53. Minute von Niclas Füllkrug brachte dann die Nürnberger wieder ins Spiel: Im Strafraum wehrte Union-Spieler Polter den Ball mit dem linken Arm ab. Da gab es keine Diskussion: Elfmeter für den Club. Sylvestr entschied sich für die linke Ecke und brachte die Franken erneut in Führung. Beflügelt vom zweiten Tor zeigten die Franken von nun an, dass sie unbedingt die drei Punkte behalten wollten. Wiederum war es Schöpf, der knapp 20 Minuten später fast zum 3:1 erhöhte, als er am Strafraum zum Schuss kam. Unions Toni Leistner blockte den Versuch im letzten Moment ab. Doch es sollte nichts helfen für Union: In der 87. Minute bediente der eingewechselte Niklas Stark mit einem schönen Pass Sylvestr, der im Fünfmeterraum auf eine Vorlage seines Kameraden spekuliert hatte und den 3:1-Endstand herstellte.

Weiler drückte nach Schlusspfiff in seiner bekannt bescheidenen Art die Erwartungen der Fans: Der Club machte zwar durch den Sieg gegen Union einen großen Sprung in der Tabelle auf Rang sieben, doch für den Schweizer ist der Fortschritt der Mannschaft wichtiger als das Resultat. „Seit ich da bin, haben wir ordentlich Punkte geholt. Aber ich bin eben auch kein Zauberer, sondern nur ein kleines Rädchen im Getriebe.“ Die Mannschaft habe sich seit einigen Spielen stabiler in den Defensive gezeigt und man konnte auch offensiv, das eine oder andere Zeichen setzen. „Heute hat wieder einiges geklappt, bei anderem müssen wir eben wieder nacharbeiten.“

Startaufstellung:
1. FC Nürnberg: Rakovsky – Bulthuis, Hovland, Petrak, Celustka – Füllkrug, Polak, Schöpf, Mlapa – Sylvestr, Burgstaller

Union Berlin: Haas - Schönheim, Leistnetr, Puncec, Trimmel – Skrzybski, Parensen, Kreilach, Kobylanski – Nebihi, Polter;

Zuschauer: 29.166