Stammham
Happy-End in Stammham

Vermisster 42-Jähriger nach zwei Tagen in der Oberpfalz aufgetaucht - Groß angelegte Suchaktion

22.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:59 Uhr
Rund 1000 Hektar groß war die Gegend, in dem weit über 100 Helfer am Sonntag nach dem vermissten Valentin K. suchten. Franz Waltl zeigte das fragliche Gebiet. Viele Einsatzwagen standen im Hof des Stammhamer Feuerwehrhauses. Auch Spürhunde wurden losgeschickt. −Foto: Hammer (2)/Gerstmayer

Stammham (DK) Große Erleichterung bei Familie und Freunden des Stammhamers Valentin K.: Der 42-Jährige, der seit Freitagnachmittag vermisst war, ist am Sonntagnachmittag bei Leutenbach (Gemeinde Deining/Oberpfalz) gefunden worden. "Er ist erschöpft, aber wohlauf", teilte ein Polizeisprecher gestern Abend mit.

K. ist offenbar mit dem Fahrrad von Stammham aus rund 53 Kilometer weit bis fast nach Neumarkt gefahren. Bei Leutenbach hatte ein aufmerksamer Einwohner den geistig behinderten Mann gestern gegen 15 Uhr entdeckt, wie der Beilngrieser Polizeichef Maximilian Brunner dem DONAUKURIER kurze Zeit später mitteilte. Laut Lothar Schramm von der Beilngrieser Inspektion geht es dem Stammhamer gut. "Er wirkt allerdings verwirrt."

Der Vermisste war von einem Landwirt auf einer Parkbank entdeckt worden, so Schramm. "Er hatte den 42-Jährigen durch eine entsprechende Beschreibung auf Facebbok erkrannt und sich gleich um den hilflosen Mann gekümmert." Eine von dem Landwirt verständigte Streife der Neumarkter Polizei nahm K. mit auf die Wache. Dort schlossen ihn kurze Zeit später Angehörige in die Arme.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hatte seit Freitagabend nach dem "schwer geistig behinderten Mann" (Brunner) in Stammham und der weiteren Umgebung gesucht. Valentin K. war am Freitag gegen 14 Uhr mit einem Damenfahrrad in seinem Heimatort vom Haus seines Bruders und seiner Schwägerin, in dem der 42-Jährige wohnt, in unbekannte Richtung davongeradelt. "Radtouren unternimmt er fast täglich, um sich Baustellen anzuschauen", berichtete gestern Polizeichef Maximilian Brunner.

Valentin K. war nach Angaben von Lothar Schramm am Freitagabend in ein Waldgebiet geradelt, "in dem er sich nicht mehr auskannte. Dort hat er dann wohl auch geschlafen". Tags darauf und am Sonntag sei der Stammhamer weiter orientierungslos durch die Gegend gefahren. "Gott sei Dank war es in den letzten Tagen auch in der Nacht mild draußen, denn sonst hätte der nur mit einer Jogginghose und einem T-Shirt bekleidete Mann Probleme bekommen", betonte der Polizeisprecher weiter.

Ein Passant hatte den Vermissten mit seinem Fahrrad bereits am Freitagabend in der Gemeinde Oberdolling gesehen, aber laut Ermittler erst am Samstagabend die Polizei verständigt. Gegen Mitternacht rückte dann der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Ingolstadt mit Spürhunden in dem fraglichen Gebiet an. "Nach sieben Kilometern verlor sich aber die Spur bei Weißendorf", berichtete gestern Sonja Weilemann vom ASB im Einsatzzentrum, das im Stammhamer Feuerwehrhaus eingerichtet worden war.

Seit Sonntagmorgen um 8 Uhr waren dann mehrere Rettungshundestaffeln auf einem rund 1000 Hektar großen Gebiet zwischen Stammham und Mendorf sowie bei Bettbrunn und Kasing im Einsatz. Zudem suchten über 100 Kräfte von Feuerwehren aus Stammham und Umgebung fieberhaft nach dem Vermissten - ohne Erfolg. "Die Feuerwehrleute durchkämmten mit kleinen Fahrzeugen das Gebiet ", informierte Einsatzleiter Franz Waltl. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über Stammham und Umgebung. Das BRK war ebenso zur Stelle. "Uns läuft schon langsam die Zeit davon", hatte noch am Mittag Kreisbrandrat Martin Lackner befürchtet.

Am Sonntagvormittag hatte die Beilngrieser Polizei die Vermisstenmeldung an die Presse geschickt. Der DK hatte bereits zuvor online die Suche öffentlich gemacht.

Karlheinz Heimisch