Beilngries
"Haben unsere Hausaufgaben gemacht"

Stadt hofft weiterhin auf Realisierung der seit Jahrzehnten geplanten Umgehungsstraße

07.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Viele Beilngrieser erhoffen sich von der Umgehungsstraße eine Entlastung vom Schwerlastverkehr in der Stadt. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Die Beilngrieser dürfen nach wie vor auf die Realisierung der seit Langem gewünschten Umgehungsstraße hoffen. Wie Bürgermeister Alexander Anetsberger am Donnerstag den Stadträten mitteilte, müsse man nun abwarten, ob der Förderantrag positiv beurteilt wird.

Größeren Diskussionsbedarf gab es im Gremium nicht, als am Donnerstagabend eine Entscheidung zur geplanten Umgehungsstraße anstand. Es handelte sich diesmal aber auch um kein weitreichendes Votum, sondern vielmehr um eine Vereinbarung mit dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt, die dann Bedeutung gewinnt, wenn die Straße tatsächlich gebaut wird. Konkret geht es darum, dass in diesem Fall die Straßenbaulast für die Planung und den Neubau der Umfahrung auf die Stadt übertragen wird. Die Straßenbaulast für den Betrieb, die Unterhaltung und die Verkehrssicherungspflicht würde vom Staatlichen Bauamt übernommen. Die Eichstätter und die Neumarkter Straße würden von Staatsstraßen in Ortsstraßen umgewidmet. Die Übergabemodalitäten müssten dann noch separat geregelt werden. Dabei müsse überprüft werden, in welchem Zustand die Straßen sind, so Bürgermeister Alexander Anetsberger. Es sei sinnvoll, all diese Vereinbarungen bereits jetzt im Stadtrat zu beschließen, so der Rathauschef - auch wenn noch nicht klar ist, ob das Projekt tatsächlich wie gewünscht umgesetzt werden kann. Dem folgte das Gremium, alle Stadträte stimmten zu.

Anetsberger nutzte die Gelegenheit, um die Lokalpolitiker und die Öffentlichkeit in Sachen Umgehungsstraße auf den aktuellen Stand zu bringen. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung am 30. August einen aktualisierten Zuwendungsantrag für Bauabschnitt eins gestellt. Hierbei ist eine Verbindung zwischen Eichstätter und Ingolstädter Straße vorgesehen, die vor allem den Schwerlast- und Busverkehr an der Stadt vorbeileiten soll. Seit die Bestätigung vorliegt, dass dieser Bauabschnitt in Sachen Förderung entkoppelt vom schwer zu realisierenden zweiten Bauabschnitt gesehen werden kann, tut sich die Kommune in ihren Planungen wesentlich leichter.

Wichtig war, den Förderantrag bei der Regierung von Oberbayern noch vor dem 1. September dieses Jahres einzureichen. Denn: Bis zu diesem Stichtag war im Zuwendungsprogramm "Staatsstraßen in kommunaler Sonderbaulast" noch eine hohe Förderquote von 80 bis 85 Prozent zugesichert. Bei veranschlagten Kosten von 7,4 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt - der zweite würde weitere 5,1 Millionen Euro verschlingen - ist die hohe Förderung ein entscheidender Faktor.

Ob der Beilngrieser Zuwendungsantrag positiv beurteilt wird, steht noch nicht fest. Man sei aber durchaus zuversichtlich, so Anetsberger. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht beziehungsweise sind dabei, die letzten Aufgaben zu erledigen." Bei den erforderlichen Grundstücke habe man inzwischen für fast 100 Prozent die Baufreigabe. Die Verhandlungen für die zwei verbliebenen Flächen seien ebenfalls in einem finalen Stadium angelangt, so das Stadtoberhaupt. Kleinere Herausforderungen, die sich bislang in Sachen Naturschutz ergeben haben, konnten laut Anetsberger gelöst werden. Nun sei Geduld gefragt, wie die Beurteilung des Förderantrags ausfällt. Man werde Gremium und Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, kündigte der Rathauschef an.