Neumarkt
Gymnasium in Parsberg wird erweitert

Neumarkter Kreistag beschließt Umbau - Gesamtkosten betragen knapp 37 Millionen Euro

16.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:50 Uhr
Am Gymnasium in Parsberg werden im Frühjahr 2021 die Bagger für den Umbau der Bildungseinrichtung anrollen. −Foto: Sturm

Neumarkt (DK) Grünes Licht für das Gymnasium Parsberg: Der Kreistag Neumarkt hat einstimmig die Erweiterung, den Umbau und die Generalsanierung der Schule beschlossen. Im Frühjahr des Jahres 2021 sollen die Bagger anrollen. Pro Bauabschnitt wird ein Jahr veranschlagt, bei drei Bauabschnitten ist mit einer Fertigstellung im Jahr 2024 zu rechnen.

 


Drei Jahre lang werden Schüler und Lehrer mit Baumaschinen und Baulärm zu kämpfen haben, den man allerdings gering halten will. "Die Abbrucharbeiten, die viel Lärm verursachen, erfolgen in den Ferien", sagte Markus Mederer als Sachgebietsleiter Hochbau am Landratsamt.

Auch die überarbeitete Kostenberechnung präsentierte er dem Kreisparlament. Derzeit liegen die Gesamtkosten bei gut 36,7 Millionen Euro. Vor einem Jahr lag die Kostenschätzung bei 32 Millionen Euro, die sich bis Juli um fast 3,7 Millionen Euro erhöhte. Durch Einsparmaßnahmen wie günstigere Bodenbeläge und die Reduzierung des Dachaufbaus verringerte man die Kosten dann wieder um gut 1,4 Millionen Euro. "Für die jetzigen Gesamtkosten sind fünf Prozent Plus wegen der gestiegenen Baukosten eingerechnet", erläuterte Mederer.

Während der Bauzeit müssen acht Klassen ausgelagert werden. Der Unterricht findet dann in Schulcontainern sowie im Flachbau des Sonderpädagogischen Zentrums statt, wofür 800000 Euro aufgewendet werden müssen. Mederer schlüsselte die einzelnen Posten auf. Die teuerste Maßnahme ist die Baukonstruktion mit 14,3 Millionen Euro, gefolgt von den technischen Anlagen mit 10,5 Millionen Euro und den Baunebenkosten mit sechs Millionen Euro. Die Ausstattung der Schule nimmt sich dagegen mit knapp 600000 Euro niedrig aus.

"Das Gymnasium Parsberg ist ein wichtiges Standbein", betonte Landrat Willibald Gailler (CSU). In diesem Jahr sollen die Förderanträge fertiggestellt werden. Man rechnet mit staatlichen Zuwendungen in Höhe von 15 Millionen Euro. Genau 21,76 Millionen Euro müssen die beiden Landkreise Neumarkt und Regensburg schultern. Jeder Kreis trägt mit 10,88 Millionen Euro die Hälfte, weil die Schülerschaft in etwa je zur Hälfte aus den beiden Landkreisen kommt. Die Ausschreibung der Bauarbeiten soll im Frühjahr beginnen.

Die an der umfangreichen Baumaßnahme beteiligten Planer stellten dem Plenum ihre Aufgabenstellungen vor. Der Regensburger Architekt Stefan Vogl, der Landschaftsarchitekt Günter Spörl, Christian Hägler und Fabian Niedermeier für die Elektroarbeiten, Frank Ulbrich für Heizung und Lüftung sowie Statiker Walter Muck sind dabei federführend. Das Schulgebäude, verbunden mit den Außenanlagen, ist komplett barrierefrei. In jedem Klassenzimmer wird es am Lehrerpult einen Touchscreen anstelle der herkömmlichen Tafel geben. Der Lehrer steuert hier den Medieneinsatz.

Beheizt wird die Schule mit Fernwärme. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Mit Wasser wird man sparsam umgehen: Die Urinale in den Toiletten sind wasserlos. Genauso verhält es sich mit dem Stromverbrauch: Ist keine Person mehr im Klassenzimmer, schaltet sich das Licht automatisch aus. Die Infrastruktureinrichtungen werden in einer Achse an der Bahnhofstraße errichtet.

Parsbergs neuer Schulleiter Manfred Hößl zeigte sich zufrieden mit dem Konzept. In zwei Workshops sei die Schulfamilie zuvor eingebunden worden. "Alles hat Hand und Fuß. Die Schule ist zukunftssicher und entspricht den modernen Unterrichtsanforderungen", hob Lößl hervor.

Kreisrat Roland Schlusche (Grüne) hätte gerne eine andere Gestaltung der Klassenzimmer gesehen. "So erinnert alles an Frontalunterricht", meinte er. Auch auf die Verhinderung von Amokanschlägen wurde in der Sitzung eingegangen. "Vom Baulichen her ist daran gedacht worden, das Organisatorische muss die Schule mit der Polizei regeln", sagte Markus Mederer dazu. Alois Scherer, Deinings Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender, lobte die Arbeit des Planerteams, auch wenn die Schule sehr teuer sei. "Aber für die Parsberger Schüler soll uns nichts zu teuer sein", signalisierte er die Zustimmung seiner Partei. Die anderen Parteien folgten dieser Auffassung ohne weitere Stellungnahme.