Ingolstadt
Große Zustimmung zum neuen Wertstoffhof

Kommunalbetriebe testen neue unterirdische Abfallcontainer in acht Wohnanlagen der GWG

28.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr
Über Jahrzehnte hat die Firma Büchl (hier Betriebsleiter Dieter Friedrich) im Auftrag der Stadt Wertstoffe gesammelt. Dieses Vertragsverhältnis ist jetzt einvernehmlich gelöst worden. Büchl nimmt allerdings weiterhin Wertstoffe an, so dass die Entsorgungssicherheit im Südosten gewährleistet bleibt. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die Einrichtung eines neuen städtischen Wertstoffhofes in der früheren Max-Immelmann-Kaserne bei Oberstimm (DK berichtete) ist vom Verwaltungsrat der zuständigen Kommunalbetriebe (INKB) am Dienstag einhellig positiv aufgenommen worden.

Einzige Sorge einiger Kommunalpolitiker ist offenbar, dieses Angebot könne auch über die Maße von Bürgern aus dem nördlichen Landkreis Pfaffenhofen als willkommene kostenlose Entsorgungsmöglichkeit genutzt werden. Das ist zwar nicht so gewollt, doch stellten INKB-Chef Thomas Schwaiger und Bürgermeister Albert Wittmann als Vorsitzender des Verwaltungsrates klar, dass man hier nicht päpstlicher als der Papst agieren wolle. Wenn vereinzelt auch Landkreisbürger in der ehemaligen Kaserne Wertstoffe ablieferten, sei das sicher kein Beinbruch und allemal besser, als wenn Abfälle wild in der Natur landeten.

Albert Wittmann stellte auch heraus, dass die Auflösung des bisherigen Vertragsverhältnisses zwischen Stadt bzw. INKB und der Firma Büchl, was die Anlieferung von Wertstoffen auf dem Betriebsgelände des Entsorgungsunternehmens im Gewerbegebiet Südost angeht, völlig sauber und ohne vorausgegangene Dissonanzen erfolgt sei - "im Einvernehmen".

Für die Bürger bietet die künftige Lösung laut Bürgermeister den Vorteil, dass nunmehr praktisch für jeden Sektor der Stadt eine Anlaufstelle für die Entsorgung von Wertstoffen bestehe (im Norden im Fort Wrede, im Westen bei der Caritas im Gaimersheimer Gewerbegebiet, im Osten weiterhin bei der Firma Büchl und bald im Süden in der früheren Kaserne). Die Kommunalbetriebe wollen die Neuerungen beizeiten noch mit einer eingehenden Pressemitteilung über alle regionalen Medien kommunizieren.

Gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) testen die INKB demnächst ein neues Abfallsammelsystem für größere Wohnanlagen. Dieses sogenannte Unterflursystem bietet den Vorteil großer Platzersparnis, weshalb es sich künftig auch für Innenstadtlagen mit nur kleinen Abstellflächen für normale Müllcontainer empfehlen könnte: In unterirdischen Betonschächten werden Abfallcontainer mit einem Fassungsvermögen von fünf Kubikmetern versenkt, die von den jeweiligen Bewohnern über kleinere oberirdische "Klappenhäusl" befüllt werden.

Ein spezieller Lkw mit Kranausleger holt diese Container dann zur Leerung aus ihren Schächten. Laut Thomas Schwaiger ist mit dieser Technik sogar die Erreichbarkeit der Container über geparkte Pkw hinweg möglich. Bis zum dritten Quartal des Jahres sollen acht solcher Unterflursysteme in Wohnanlagen der GWG installiert werden.

Ohne Diskussion genehmigt hat der Verwaltungsrat eine größere Investition der Kommunalbetriebe in die innerstädtische Wasserversorgung: Für voraussichtlich 650 000 Euro soll noch in diesem Jahr in der Friedhofstraße eine aus dem Jahr 1928 stammende und deshalb sanierungsbedürftige Hauptleitung durch eine größer dimensionierte ersetzt werden. Damit soll auch die Löschwasserversorgung in der westlichen Innenstadt verbessert werden.

Auf einer Länge von gut 500 Metern wird der Bagger hierfür einen Graben ziehen müssen, was insofern nicht so tragisch sein dürfte, als das Tiefbauamt hier ohnehin eine Erneuerung der Fahrbahndecke plant. Im Kreuzungsbereich mit der Westlichen Ringstraße soll die Leitung nicht offen eingebaut, sondern durch das Erdreich gepresst werden, um die Verkehrsbehinderungen in diesem sensiblen Abschnitt so gering wie möglich zu halten.