Bieswang
Gleich zwei Pfarrer begrüßt

Das Ehepaar Jutta Störch und Jürgen Bauer-Störch ist für Solnhofen und Bieswang zuständig

24.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:46 Uhr

Dekan Jürgen Popp (rechts) begrüßte das neue Pfarrerehepaar Jutta Störch und Jürgen Bauer-Störch mit einer Wäscheklammer als Zeichen des Zusammenhalts - Foto: Steiner

Bieswang/Solnhofen (ste) Mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang sind Pfarrerin Jutta Störch und Pfarrer Jürgen Bauer-Störch in der Sankt-Veit-Kirche in Solnhofen in ihr Amt eingeführt worden. Das Pfarrerehepaar ist auch für Bieswang zuständig.

Jutta Störch und Jürgen Bauer-Störch waren vorher sieben Jahre lang in Bad Kötzting und werden sich die Pfarrstelle je zur Hälfte teilen. Erstmalig hat Bieswang keinen eigenen Pfarrer mehr und muss sich mit Solnhofen eine Pfarrstelle teilen.

Eine Situation, die für die beiden Kirchengemeinden neu ist, nicht aber für das Pfarrersehepaar. Denn Jutta Störch und ihr Mann Jürgen Bauer-Störch sind „Stellenteiler“ der ersten Stunde. Bereits ihre erste Pfarrstelle in Unterasbach bei Gunzenhausen teilten sich die beiden. Und auch bei ihrer letzten Pfarrstelle in Bad Kötzting im Bayerischen Wald, die sie 2008 antraten, machten sie vom Jobsharing Gebrauch, das die Evangelische Landeskirche ermöglicht.

Dass die beiden Pfarrer „ein Glücksfall“ für Bieswang und Solnhofen sind, machte Dekan Wolfgang Popp bereits in seiner Begrüßung deutlich: „Klatscht Beifall, ihr Menschen in der Welt, lasst Gott hochleben“, solle das Motto für die Einführung sein, die ein Freudentag für die Gemeinde sei. Warum, erklärte Popp unter Zuhilfenahme einer überdimensionierten Wäscheklammer, die sich aus zwei unterschiedlich gefärbten Teilen zusammensetzte. So wie die beiden Holzteile durch den Federdraht zu einem praktischen Gegenstand zusammengehalten werden, so könnten auch die Kirchengemeinden Bieswang und Solnhofen zusammenwachsen und sich ergänzen, meinte Popp.

„Die Pfarrer sind der Dreh- und Angelpunkt, das Scharnier zwischen den Gemeinden Solnhofen und Bieswang“, sagte der Dekan und lud die Gäste ein, sich die Wäscheklammer an das Jackett oder die Jacke zu heften. Danach wurden die neuen Pfarrer durch Handauflegung gesendet und gesegnet, verbunden mit der Bitte: „Achtet den Dienst Eurer Pfarrer und betet für Sie!“

In ihrer Predigt über den 1. Petrusbrief („Lebendige Steine“) nahm Jutta Störch Bezug auf die Region um Solnhofen, die weltweit für ihre Fossilien bekannt ist und „steinreich“ sei, womit ja auch geworben werde. Während alte Kirchenmauern den Raum für Klagen, Fragen und Fürbitten böten, würde die Kirche aber vor allem von „lebendigen Steinen“, den Menschen, leben.

Gerade in Bieswang zweige sich während der Kirchenrenovierung, dass den Menschen ihre Kirche am Herzen liege und sie miteinander im Glauben leben. Für die neue Situation in Bieswang, wo jetzt kein Pfarrer mehr am Ort wohne, sei das Fundament wichtig, das immer bleibt: „Christus, der uns als lebendige Steine berufen hat.“

Nach dem Segen schloss sich der Grußwortreigen gleich in der Kirche an, der von Pfarrer Martin Pöschel eröffnet wurde. Der stellvertretende Senior im Dekanat schenkte dem Pfarrerehepaar eine Taschenlampe („Damit niemand über Steine stolpert“) und einen Bildband über das Altmühltal („Zum Herumwandern“) und wünschte eine gute Zusammenarbeit. Pfarrer Jürgen Poppe aus Pappenheim überbrachte die Willkommensgrüße der katholischen Nachbargemeinde und wünschte sich ein „ökumenisches Steinklopfen“ durch die eine oder andere gemeinsame Veranstaltung.

Landratstellvertreter Peter Krauß freute sich, dass das Pfarrersehepaar, das aus Franken stammt, nach etlichen Jahren im Bayerischen Wald wieder den Mut hatte, „aufs flache Land nach Franken“ zu gehen. Die volle Kirche sei ein gutes Zeichen, sagte Krauß und wünschte den Pfarrern „viel Zeit für die Seelsorge und wenig Verwaltungsarbeit“.

Solnhofens Bürgermeister Manfred Schneider, der auch für seinen Pappenheimer Kollegen Uwe Sinn sprach, meinte: „An einem Tag gleich zwei Pfarrer begrüßen zu dürfen, das ist nicht alltäglich.“ Solnhofen charakterisierte er als eine kleine und lebendige Gemeinde und hieß das Pfarrersehepaar mit einem Miniatur-Hackstock als Geschenk willkommen.

August Roth sprach im Namen aller Bieswanger Vereine und freute sich, dass die Vakanz ein schnelles Ende gefunden habe. Als Geschenk hatte der Vorsitzende des Chors „Frohsinn Bieswang“ ein nicht ganz uneigennütziges Präsent dabei: einen Gutschein für drei Schnuppersingstunden. „Beim letzten Pfarrer hat’s auch geklappt...“

Agnes Bellert (Bieswang) und Friedrich Hopf (Solnhofen) überbrachten als Vertrauensleute die Glückwünsche der Gemeinden und wünschten „viel Kraft, alles Gute und Gottes Segen“. Im Gepäck hatten auch sie Bücher über die neue Heimat und einen Blumenstrauß.