Altmannstein
Glasfaser bis zum letzten Weiler

94 Haushalte im Außenbereich der Großgemeinde Altmannstein werden ab 2023 ans schnelle Internet angeschlossen

28.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:38 Uhr
Glasfaserkabel haben beim Breitbandausbau die alten Leitungen aus Kupfer abgelöst. Eben solche sollen bald bis zum letzten unerschlossenen Weiler in der Marktgemeinde verlegt werden. −Foto: Jan Woitas/dpa

Altmannstein (DK) Flächendeckend schnelles Internet - das ist eines der zentralen Vorhaben der bayerischen Staatsregierung.

Auch wenn der Ausbau deutschlandweit auf Hochtouren läuft, gibt es in vielen ländlichen Regionen immer noch zahlreiche weiße Flecken, in denen die Bürger von Surfgeschwindigkeiten von 30 Megabit nur träumen können und vom schnellen Netz abgeschnitten sind. Auch in der Marktgemeinde gibt es Haushalte im Außenbereich, die beim schnellen Internet noch immer unterversorgt sind.

Das soll bald der Vergangenheit angehören. Denn: Das digitale Hochgeschwindigkeitsnetz wird nun auch in der Marktgemeinde in den entlegenen Gebieten - also auf Höfen und Weilern in der Peripherie - Wirklichkeit.

Nach erfolgreicher Bewerbung um das staatliche Förderprogramm "Höfebonus" steht nun fest, wer die öffentliche Ausschreibung für den Internetausbau erhält: Die Telekom hat das Rennen gemacht. Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) hat am Donnerstag seine Unterschrift unter den Kooperationsvertrag mit der Firma gesetzt. Damit werden nun einzelne unterversorgte Bereiche (weniger als 30 Megabit Bandbreite) mit einer deutlich höheren Datenrate über Glasfaser bis in die Gebäude angebunden.

In der Marktgemeinde bekommen so 94 Haushalte, die bisher in puncto Internet unterversorgt sind, die Option, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde zu surfen, gibt die Firma Telekom bekannt. Dazu werden in der Marktgemeinde rund 30 Kilometer Glasfaser verlegt und zwar als "Fiber to the Home" (FTTH), zu Deutsch: Glasfaser bis ans Gebäude. Über "Fiber to the Home"-Anschlüsse, kurz FTTH-Anschlüsse, wird die Glasfaser bis in den Keller oder direkt in das Haus verlegt. Für die Haushalte entstehen hierfür keine Kosten. Die Telekom wird sich, sobald der Breitband-Ausbau begonnen hat, mit den Betroffenen in Verbindung setzen, um zu informieren. Die Bürger müssen dann in einem Schreiben entscheiden, ob sie einen Anschluss im Haus möchten oder nicht.

Insgesamt würden für den Internet-Ausbau Kosten in Höhe von rund 900000 Euro auf die Marktgemeinde zukommen. Da aber die Fördermittel durch den Höfebonus so üppig ausfallen, muss die Kommune am Ende nur rund 180000 Euro, also gerade einmal 20 Prozent der Kosten, berappen. Die anderen 80 Prozent trägt der Freistaat.

Bürgermeister Hummel freut sich über den weiteren Internet-Ausbau in der Marktgemeinde: "Wir haben mit der Telekom einen starken Partner an unserer Seite. So ermöglichen wir unseren Bürgern in Kürze den begehrten Zugang zum schnellen Internet. " Gerade für Arbeitnehmer mit Home Office, Selbstständige und für Unternehmer bringe höheres Surf-Tempo enorme Vorteile. Schnelles Internet sei ein wichtiger Standortvorteil, der sich auch positiv auf den Wert einer Immobilie auswirke.

Die Telekom steigt nun in die Feinplanung für den Ausbau ein. Gleichzeitig wird eine Firma für die Tiefbaumaßnahmen ausgesucht, Material bestellt und Baugenehmigungen eingeholt. Sobald alle Kabel verlegt und alle Netzverteiler aufgestellt sind, erfolgt der Anschluss ans Netz der Telekom. Bis die Altmannsteiner in den abgelegeneren Orten mit schnellem Internet surfen können, müssen sie sich jedoch noch gedulden. Wie die Telekom mitteilte, passiere in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren erst einmal nichts. 2021 sei geplant, mit der Baumaßnahme zu beginnen, sodass die Haushalte ab Mitte 2023 das schnelle Internet nutzen können. Grund für die lange Dauer ist die aktuelle Auftragslage - das Telekommunikationsunternehmen hat in ganz Deutschland viel zu tun.