Gewerbeschau in Berching lockt am Sonntag zahlreiche Besucher

24.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr
Selina legt das beinahe schon einjährigen Kaninchen mit dem Namen Cappuccino an die Leine und dirigiert ihn über den Hindernisparcours. −Foto: Kathrin Schmied

Berching (DK) Glück gehabt. Das wird sich wohl der eine oder andere Besucher der Altmühl-Jura-Gewerbe- und Regionalschau in Berching gedacht haben, der am Sonntag eine Runde über den Festplatz drehte. Denn während es am Samstagnachmittag richtig geregnet hatte, unterbrachen gestern lediglich kurze Schneegestöber den Sonnenschein.

Malika und Mila, Cappuccino und Lilo wurden am Sonntag zum Drinbleiben verdonnert. Wobei die vier wahrscheinlich gar nicht so viel dagegen hatten. „Es hat so sehr geregnet. Das wäre nicht gut für sie gewesen“, sagt Alexander Jungbauer aus Berching. Heute sind die Kaninchen wieder in sportlicher Mission unterwegs. Nur Lilo pausiert. Aus Altersgründen. „Er ist mittlerweile sechs Jahre alt. So hoch wie früher springt er nicht mehr“, erklärt Jungbauer und lacht. Also legt Tochter Selina den beinahe schon einjährigen Cappuccino an die Leine und dirigiert ihn über den Hindernisparcours. Fast fehlerfrei hoppelt er über die Hürden, nur eine Stange landet auf dem Boden. Schnell versammeln sich Zuschauer vor dem Zelt des Kaninchenzüchtervereins und schauen beim Kaninhopping zu. Seit 2014 machen die Jungbauers Sport mit ihren Kaninchen. Seit Samstag haben sie nicht mehr sechs, sondern acht Stück. „Meine Frau hat mich zwar erst für verrückt erklärt“, verrät Jungbauer. „Aber dann konnte sie auch nicht widerstehen.“

Ein Blick ins Kaninchenzüchterzelt offenbart den Grund. Hier gibt es für jeden Geschmack den richtigen Hasen. Oder die richtige Taube, denn auch Geflügel kann man sich hier anschaffen. Neben dem Zelt lockt ein Streichelzoo die jungen Besucher der Gewerbeschau in Berching an. Für sie gibt es außerdem ein Karussell, eine Eisenbahn und einen großen Sandkasten, in dem sie nach Haifischzähnen graben können. Bewacht werden sie dabei vom Schädelabguss eines Allosauriers, einem kleinen Verwandten des Tyrannosaurus Rex. Große Jäger waren beide – das glaubt man beim Anblick der spitzen Zähne allemal.

Auf den Festplatz strömen nach und nach immer mehr Menschen. Mit Zuckerwatte in der Hand oder gebrannten Mandeln als knuspriges Beiwerk bestaunen die Besucher selbstfahrende Rasenmäher, lauschen den Alphornbläsern oder entscheiden sich für einen neuen Wintergarten, einen Grill oder Markisen. Im großen Zelt geht es weiter. Kaffee, veredelt durch eine wochenlange Monsunregendusche. Küchenmaschinen. Küchen. Und Kunst.

Margit Schramm aus Kipfenberg sitzt auf einem Stuhl. Um sie herum liegen Hackschnitzel. Auf dem Schoß hat sie ein großes Herz aus Eiche, dass sie mit Hammer und Stechbeitel bearbeitet. „So werden also Hackschnitzel gemacht“, witzelt ein Besucher. Schramm schaut auf und lacht. Die Holzbildhauerin hat sich nicht nur Arbeit mitgebracht, sondern auch fertige Werke dabei. Salatbesteck, Vasen, einen Mönch. „Ich mag Holz, weil es mich immer wieder überrascht, wie es unter der Rinde aussieht“, erklärt sie. Gelernt hat sie ihr Handwerk in Oberammergau. „Bei den Herrgottsschnitzern.“ Schramm grinst – und werkelt weiter.

Neben Whirlpools, Steuerberatung und Lattenrosten gibt es bei der Gewerbeschau zwischendurch Musik und Mode. Und für Besucher, denen es doch zu kalt ist, sogar frischen Kinderpunsch.